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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 53.1942

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Schilling, M.H.: Das Haus der "Frankona" in Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0276

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268 INNEN-DEKORATI ON

»sitzungssaal der erankona-berlin« möbel: mahagoni mit b1rnbalime1nlagen und rotem lederbezug

durchgeführt ist. Auch hier sind die Sessel mit grü-
nem Leder bespannt und die Textilien in derselben
Farbe gehalten. Ein zweites Vorstandszimmer mit
einer eingebauten Konferenznische ist in Abb. S. 272
wiedergegeben. Für Möbel, Paneel und Täfelung fand
Nußbaumholz, naturfarben und gebürstet, Anwen-
dung. Die Polstermöbel sind mit dunkelrotem Leder
bespannt, für die Wandverkleidung wurde eine beige-
farbene Rauhfaser-Tapete gewählt.

Zum heutigen Geschäftshause gehören, als eine
unumgängliche Zeitforderung sozialen Gemein-
schaftssinnes, die Gemeinschaftsräume. Diese slehen
keineswegs isoliert, sondern in engem Zusammen-
hang mit der Gesamthaltung des Hauses. Sie haben
hier im obersten Stockwerk ihren Platz gefunden und
dieselbe Klarheit der Raumgestaltung und Sorgfalt
der Durchbildung erfahren wie die übrigen Räumlich-
keiten. Den Stockwerksgrundriß geben wir auf S. 270.
Ein Durchblick vom Lesezimmer der Gefolgschaft
nach dem eigentlichen Gemeinschaftsraum ist in Abb.
S. 273 wiedergegeben. Dieser ist ganz in Lärchenholz
ausgeführt und mit einer Balkendecke derselben Holz-

art überspannt. Er steht mit der Küche in unmittel-
barer Verbindung, andererseits mit dem Lesezimmer,
das zugleich auch als Rauchzimmer dient und einen
sehr reizvollen Raum darstellt. Die Wandtäfelung so-
wie die gefelderte und profilierte Decke sind in Rü-
sternholz ausgeführt, die Bücherei ist eingebaut, ein
dreiteiliger Einbauschrank mit verglasten Türen und
offenen Fächern für Zeitungen und Zeitschriften. Einen
hübschen Gegensatz zum naturfarbenen Holzton des
Raumes ergeben die starkfarbenen handgewebten Be-
züge der Sitzmöbel. Ein Blick auf die zartprofilierten
Wände des Treppenaufgangs (Abb. S. 274) gibt eben-
falls wieder ein liebenswertes Bild von dem Geist der
Form, der nun dies Haus bestimmt. - m.h. Schilling



Ein edler Philosoph sprach von der Baukunst als
einer erstarrten Musik und mußte dagegen
manches Kopfschütteln gewahr werden. Wir glau-
ben diesen schönen Gedanken nicht besser nochmals
einzuführen, als wenn wir die Architektur eine ver-
stummte Tonkunst nennen. - goethe
 
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