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Hildebrandt, Hans: Die Slowakei-Ausstellung in Stuttgart
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0281
Holzreichtum der Slowakei und über seine mannig-
fache Verwertung vom Bau und Hausgerät bis zum
Spielzeug zu unterrichten.
Ein neuer, fruchtbarer Gedanke hat der Slowakei-
schau besonderen Wert geschenkt: Auf Anregung der
Ausstellungsleitung wurden als Stiftung des slowa-
kischen Staats eine Reihe von Originalbauten durch
slowakische Kräfte und ausschließlich mit slowa-
kischen Materialien erstellt. Ein slowakisches und ein
volksdeutsches Bauernhaus, eine Keramikwerkstatt
des 18. Jahrhunderts und eine Käserei. So wird das
Historische erst lebendige Anschauung.
Nur die Töpferwerkstatt, in der die Besucher junge,
gewandte Kunsthandwerker bei der Arbeit beob-
achten mögen, hat ein gemauertes Erdgeschoß als
Umrahmung des einzigen Innenraums mit seinem
riesigen, in die Ecke gerückten Brennofen. Die
übrigen Bauten wurden ganz aus Holz gefügt: die
Käserei in Blockbauweise aus Rundhölzern, während
die Balken der Bauernhäuser an den Ecken verzahnt
sind. Bei dem Volksdeutschen Bauernhaus aus Wa-
gendrüssel schneidet ins mächtige Scheunentor eine
kleine Tür zum Eintritt der Bewohner ein; links
fügen sich an den breiten Flur mit seinem gestampf-
ten Boden Stall und Tenne, rechts etwas höher,
erreichbar auf ansteigendem, geländertem Steg, das
ansehnliche, teilweise auch als Schlafgemach die-
nende Wohngemach angefügt, mit gedieltem Boden,
behaglichem Ofen, Sitzecke, geschnitztem Schrank,
Wiege, Spinnrocken, Wandschmuck aus Hinterglas-
bildern usw. Im Obergeschoß, das weitere Schlaf-
räume beherbergt, wurde ein Umgang, dessen Öff-
nungen zierliche Schnitzereien umrahmen, unter das
mächtige Dach einbezogen. Das Ganze ein Bild ge-
sunden, selbstbewußten Wohlstands. Das slowakische
Haus ist nicht minder geräumig gebildet. Der Boden
aller Räume wurde hier nur gestampft. Links vom
Flur das Wohngemach mit vielerlei Möbeln, Hausrat,
Hinterglasbildern usw.; rechts die Küche und ein
Schlafgemach, darin das hohe Bett mit seinen bunten
Stoffen und Kissen. Die Herdnische wie die Fenster-
umrahmungen wurden mit farbenleuchtenden, heiter
spielenden Ornamenten geschmückt. Die Farben-
freudigkeit wurde auch im Äußeren betont. Das Erd-
geschoß samt der Brüstung des Umgangs, der balkon-
artig eine Lang- und eine Schmalseite umzieht, ward
fache Verwertung vom Bau und Hausgerät bis zum
Spielzeug zu unterrichten.
Ein neuer, fruchtbarer Gedanke hat der Slowakei-
schau besonderen Wert geschenkt: Auf Anregung der
Ausstellungsleitung wurden als Stiftung des slowa-
kischen Staats eine Reihe von Originalbauten durch
slowakische Kräfte und ausschließlich mit slowa-
kischen Materialien erstellt. Ein slowakisches und ein
volksdeutsches Bauernhaus, eine Keramikwerkstatt
des 18. Jahrhunderts und eine Käserei. So wird das
Historische erst lebendige Anschauung.
Nur die Töpferwerkstatt, in der die Besucher junge,
gewandte Kunsthandwerker bei der Arbeit beob-
achten mögen, hat ein gemauertes Erdgeschoß als
Umrahmung des einzigen Innenraums mit seinem
riesigen, in die Ecke gerückten Brennofen. Die
übrigen Bauten wurden ganz aus Holz gefügt: die
Käserei in Blockbauweise aus Rundhölzern, während
die Balken der Bauernhäuser an den Ecken verzahnt
sind. Bei dem Volksdeutschen Bauernhaus aus Wa-
gendrüssel schneidet ins mächtige Scheunentor eine
kleine Tür zum Eintritt der Bewohner ein; links
fügen sich an den breiten Flur mit seinem gestampf-
ten Boden Stall und Tenne, rechts etwas höher,
erreichbar auf ansteigendem, geländertem Steg, das
ansehnliche, teilweise auch als Schlafgemach die-
nende Wohngemach angefügt, mit gedieltem Boden,
behaglichem Ofen, Sitzecke, geschnitztem Schrank,
Wiege, Spinnrocken, Wandschmuck aus Hinterglas-
bildern usw. Im Obergeschoß, das weitere Schlaf-
räume beherbergt, wurde ein Umgang, dessen Öff-
nungen zierliche Schnitzereien umrahmen, unter das
mächtige Dach einbezogen. Das Ganze ein Bild ge-
sunden, selbstbewußten Wohlstands. Das slowakische
Haus ist nicht minder geräumig gebildet. Der Boden
aller Räume wurde hier nur gestampft. Links vom
Flur das Wohngemach mit vielerlei Möbeln, Hausrat,
Hinterglasbildern usw.; rechts die Küche und ein
Schlafgemach, darin das hohe Bett mit seinen bunten
Stoffen und Kissen. Die Herdnische wie die Fenster-
umrahmungen wurden mit farbenleuchtenden, heiter
spielenden Ornamenten geschmückt. Die Farben-
freudigkeit wurde auch im Äußeren betont. Das Erd-
geschoß samt der Brüstung des Umgangs, der balkon-
artig eine Lang- und eine Schmalseite umzieht, ward