DOI article:
Tschauner, Ellie: Eine Frau richtet ein: Arbeiten der schwedischen Innenarchitektin Margaretha Köhler
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0303
INNEN-DEKO RAT ION
295
Geschirr, Gedecke und alles, was sonst dazu gehört,
in den unteren Fächern Aufnahme finden. Hoch-
geklappt, mit rasch zur Seite geräumten Stühlen ver-
bleibt dem Jungen aller freie Raum zum Spiel oder
zu Bastelarbeiten, die der in der Wand eingelassene
Werkzeugkasten unbedingt befruchten und bereichern
wird.
Der Stuhl selbst (Abb. unten) ist ebenso handlich
wie stabil und strapazierfähig gebaut. Kiefernholz,
naturbelassen und gewachst, ergab sein Material, der
Ausschnitt in der oberen, geschweiften Rückenwand
ist Schmuck und Griff zugleich. Dazu lose Auflage-
kissen in lustig-kräftigen Farben, wie hier in Ziegel-
rot-Grün auf gelbem Grund.
Einige liebenswürdige, der kindlichen Welt ange-
paßte Einzelheiten enthält auch das Kinderzimmer
der Einrichtungsfirma »Studio« in Stockholm. So
z. B. ein kleines Kiefernholztischchen mit Schiefer-
auflage, die nach Herzenslust bemalt und abge-
waschen werden kann, geschwungene, ebenfalls mit
Griffen versehene Hockerchen, Schränkchen aus
einzelnen ineinander geschachtelten Kästen, die
auf einem niedrigen Bänkchen ruhen, und - Traum
des Kinderherzens und herrliche Möglichkeit zu man-
cherlei Spiel und körperlicher Übung - eine Rutsch-
bahnleiter, die leicht, wenn auch unumstößlich fest
aufzubauen ist (Abb. S. 294). Daß sie verstellt und
umgewandelt noch zu allerhand anderen Zwecken
zu gebrauchen sein muß, versteht sich vom Stand-
punkt der kindlichen Phantasie von ganz allein. Ihr
in weitestem Maße Raum geben zu können, ist ja
der ideale Zweck eines Kinderspielzimmers. - e.t.
★
Der Künstler hat zur Natur ein zwiefaches Ver-
hältnis: er ist ihr Herr und Sklave zugleich. Er
ist ihr Sklave, insofern er mit irdischen Mitteln wir-
ken muß, um verstanden zu werden; ihr Herr aber,
insofern er diese irdischen Mittel seinen höheren Inten-
tionen unterwirft und ihnen dienstbar macht, goethe
entwurf:
marc köhler
(Aufnahme: Riu-kin)
stuhl aus dem kinderzimmer seite 292« ausf. futurum —stockholm
1942. XII
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Geschirr, Gedecke und alles, was sonst dazu gehört,
in den unteren Fächern Aufnahme finden. Hoch-
geklappt, mit rasch zur Seite geräumten Stühlen ver-
bleibt dem Jungen aller freie Raum zum Spiel oder
zu Bastelarbeiten, die der in der Wand eingelassene
Werkzeugkasten unbedingt befruchten und bereichern
wird.
Der Stuhl selbst (Abb. unten) ist ebenso handlich
wie stabil und strapazierfähig gebaut. Kiefernholz,
naturbelassen und gewachst, ergab sein Material, der
Ausschnitt in der oberen, geschweiften Rückenwand
ist Schmuck und Griff zugleich. Dazu lose Auflage-
kissen in lustig-kräftigen Farben, wie hier in Ziegel-
rot-Grün auf gelbem Grund.
Einige liebenswürdige, der kindlichen Welt ange-
paßte Einzelheiten enthält auch das Kinderzimmer
der Einrichtungsfirma »Studio« in Stockholm. So
z. B. ein kleines Kiefernholztischchen mit Schiefer-
auflage, die nach Herzenslust bemalt und abge-
waschen werden kann, geschwungene, ebenfalls mit
Griffen versehene Hockerchen, Schränkchen aus
einzelnen ineinander geschachtelten Kästen, die
auf einem niedrigen Bänkchen ruhen, und - Traum
des Kinderherzens und herrliche Möglichkeit zu man-
cherlei Spiel und körperlicher Übung - eine Rutsch-
bahnleiter, die leicht, wenn auch unumstößlich fest
aufzubauen ist (Abb. S. 294). Daß sie verstellt und
umgewandelt noch zu allerhand anderen Zwecken
zu gebrauchen sein muß, versteht sich vom Stand-
punkt der kindlichen Phantasie von ganz allein. Ihr
in weitestem Maße Raum geben zu können, ist ja
der ideale Zweck eines Kinderspielzimmers. - e.t.
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Der Künstler hat zur Natur ein zwiefaches Ver-
hältnis: er ist ihr Herr und Sklave zugleich. Er
ist ihr Sklave, insofern er mit irdischen Mitteln wir-
ken muß, um verstanden zu werden; ihr Herr aber,
insofern er diese irdischen Mittel seinen höheren Inten-
tionen unterwirft und ihnen dienstbar macht, goethe
entwurf:
marc köhler
(Aufnahme: Riu-kin)
stuhl aus dem kinderzimmer seite 292« ausf. futurum —stockholm
1942. XII