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Sclieffen-lVeistumb zu Biscliolfs-I^rohn*).
Anno 1560 den nächsten Donnerstag nach der heyligen drey König Tag hat der Edell Und
Ehren Vest J. Balthassar Von Staffel Trierischer Churfürstlicher Rath Und Ambtmann zu
Bern Castell, Baldenaw Und Hunolstein, diesse nachfolgende fragstück Vorgeben, Und dass
gebührliche Weistumb daruff zu Thuen Und zu erklären begehret Von denen Gerichtscheffen
zu Bischoffsdrohn.
Art. 1. Erstlich ob sie Meinem gnädigsten Heren zu Trier Und Churfürsten drey freyer
geschwohrner Montag gestehen Welche Zeith Und Wannehe.
Daruf erkenndt der scheffen Ja; nemblich den nächsten Montag an Viertag nach der König-
Tag, den zweyten nach Quasimodo geniti, den dritten den nächsten nach St. Joannis Baptista.
Art 2. Was Sie Ihrer Chur fürstlichen gnaden Uff die drey Montag Weissen und erkennen.
Daruff erkenet der scheffen, Undt weist, Erstlich ess soll Uff diesselbige Montag hin sein
Von wegen beyder Herren Ambtleuth Ein Zender Von wegen Vnsserss gnädigsten Herren Und
ein . . . Undt achter . . . Vonwegen des Hauss Hunolstein, Und die scheffen gemeiniglich, alssdan
weisset der scheffen zu recht, ess sollen hin sein des Tags obgdt. die Wirth mit ihren qt, Und
pinten, die Müller mit ihren Sesteren, seindt sie gerecht, so soll man sie gerecht lassen, wo
sie nicht, so soll man sie gerecht' machen, Und ob einiger nicht erscheine, weisset man den
Richter Und den scheffen Vonwegen Unseres gnädigsten Herren Verfallen sein em qt Weinss.
Art. 3 Wen Sie Vor einen Vogtherren erkennen, auch icass sie demselben zu weissen.
Daruff erkennet der scheffen Unsseren gnädigsten Herren Und Churfürsten Vor einem
obersten Herren, Und den Edelen Undt Ehren Vesten Junker Johann Herren zu Züsch Vor
einen gerichtsherren Uff ein Voll Vogtung Tag, Wan man scheffengespräch hat auf die Zwo
Wissungen, so bekennet sich der scheffen Uff dass Voll Vogtung ess mangell ein scheffen;
daruff sagt der gerichtsherr, ist der stuel nicht gantz, so machet ihnen gantz, daruff Kiessen
die scheffen einen newen scheffen, den setzet der gerichtsherr, dassmahl in seine stätt, alssdan
weisset man dem Gerichtsherren die Zeith zu, ob einiger beklagt würde Von einem scheffen
es Von gestörter Marken, oder sonsten Übergriff Und blutigen Wunden, Und förter wie dess
Weissthumb mitbringt, auch dem armen Mann weisset der scheffen Vor einbuss dem gerichts-
herren 10 alb. darzu erkennt man dem newen scheffen seine freyheith wie das Weissthumb
mitbringt.
Art. 4. Wer G-ebott Und Verbott zu Thun habe.
Daruff erkent der scheffen Van einiger zu Thuen hat, soll er bey dem Zender ansuchen
Von wegen Unssress gnädigsten Herren, der hat gebott, Undt Verbott zu Thuen in der gütt-
lichkeit Und vor gericht Und ob einige partheyen mit darbey begnüget in der Gütlichkeit oder
Vor gericht Und andere mehr Sachen, die sich begeben hat ahn Unsseren Ambtman ahnsuchen,
Undt der Ambtman hat Von Unsseren gnädigsten Herren wegen gebott undt Verbott.
*) Das Original ist am vermodern. — Noch nicht publicirt.
Sclieffen-lVeistumb zu Biscliolfs-I^rohn*).
Anno 1560 den nächsten Donnerstag nach der heyligen drey König Tag hat der Edell Und
Ehren Vest J. Balthassar Von Staffel Trierischer Churfürstlicher Rath Und Ambtmann zu
Bern Castell, Baldenaw Und Hunolstein, diesse nachfolgende fragstück Vorgeben, Und dass
gebührliche Weistumb daruff zu Thuen Und zu erklären begehret Von denen Gerichtscheffen
zu Bischoffsdrohn.
Art. 1. Erstlich ob sie Meinem gnädigsten Heren zu Trier Und Churfürsten drey freyer
geschwohrner Montag gestehen Welche Zeith Und Wannehe.
Daruf erkenndt der scheffen Ja; nemblich den nächsten Montag an Viertag nach der König-
Tag, den zweyten nach Quasimodo geniti, den dritten den nächsten nach St. Joannis Baptista.
Art 2. Was Sie Ihrer Chur fürstlichen gnaden Uff die drey Montag Weissen und erkennen.
Daruff erkenet der scheffen, Undt weist, Erstlich ess soll Uff diesselbige Montag hin sein
Von wegen beyder Herren Ambtleuth Ein Zender Von wegen Vnsserss gnädigsten Herren Und
ein . . . Undt achter . . . Vonwegen des Hauss Hunolstein, Und die scheffen gemeiniglich, alssdan
weisset der scheffen zu recht, ess sollen hin sein des Tags obgdt. die Wirth mit ihren qt, Und
pinten, die Müller mit ihren Sesteren, seindt sie gerecht, so soll man sie gerecht lassen, wo
sie nicht, so soll man sie gerecht' machen, Und ob einiger nicht erscheine, weisset man den
Richter Und den scheffen Vonwegen Unseres gnädigsten Herren Verfallen sein em qt Weinss.
Art. 3 Wen Sie Vor einen Vogtherren erkennen, auch icass sie demselben zu weissen.
Daruff erkennet der scheffen Unsseren gnädigsten Herren Und Churfürsten Vor einem
obersten Herren, Und den Edelen Undt Ehren Vesten Junker Johann Herren zu Züsch Vor
einen gerichtsherren Uff ein Voll Vogtung Tag, Wan man scheffengespräch hat auf die Zwo
Wissungen, so bekennet sich der scheffen Uff dass Voll Vogtung ess mangell ein scheffen;
daruff sagt der gerichtsherr, ist der stuel nicht gantz, so machet ihnen gantz, daruff Kiessen
die scheffen einen newen scheffen, den setzet der gerichtsherr, dassmahl in seine stätt, alssdan
weisset man dem Gerichtsherren die Zeith zu, ob einiger beklagt würde Von einem scheffen
es Von gestörter Marken, oder sonsten Übergriff Und blutigen Wunden, Und förter wie dess
Weissthumb mitbringt, auch dem armen Mann weisset der scheffen Vor einbuss dem gerichts-
herren 10 alb. darzu erkennt man dem newen scheffen seine freyheith wie das Weissthumb
mitbringt.
Art. 4. Wer G-ebott Und Verbott zu Thun habe.
Daruff erkent der scheffen Van einiger zu Thuen hat, soll er bey dem Zender ansuchen
Von wegen Unssress gnädigsten Herren, der hat gebott, Undt Verbott zu Thuen in der gütt-
lichkeit Und vor gericht Und ob einige partheyen mit darbey begnüget in der Gütlichkeit oder
Vor gericht Und andere mehr Sachen, die sich begeben hat ahn Unsseren Ambtman ahnsuchen,
Undt der Ambtman hat Von Unsseren gnädigsten Herren wegen gebott undt Verbott.
*) Das Original ist am vermodern. — Noch nicht publicirt.