vaterländische Bauwerke.
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Hagen, den 18. Nov. Diesen Morgen erhalten wir hieselbst die
Nachricht von einer in Breckerfeld ausgebrochenen großen Feuersbrunst.
Vor 9 Uhr sind bereits 16 Häuser niedergebrannt. Die ganze rechte
Seite der Stadt ist ein Raub der Flammen und hat man schon mehrere
Menschenverluste zu betrauern. Leider ist in Breckerfeld, wegen der hohen
Lage, gac kein Wasser vorhanden und kann man die Stadt nur durch
Niederreißen retten. Wie bekannt brannte Breckerfeld vor' ungefähr 2
Jahren fast ganz nieder.
VreoLerfelö, den 19. Nov. 22Häuser liegen in Asche und bei
gänzlichem Wassermangel haben wir von Glück zu sagen, daß dec übrige
Theil der Stadt der Vernichtung entgangen ist.
Stettrn, den 23. Nov. Gestern sind in Gollnow die Scheunen
vor dem Wolliner Thor und mit ihnen die ganze diesjährige Heu- und
Gelreideernte jenes Ortes in Flammen aufgegangen. Bei Abgang der
Post dauerte der Brand fort und man fürchtet für die Stadt selbst.
Dresden. Einem Gerüchte nach sollen die zum Baue des Mu-
seums bereits seit einigen Wochen getroffenen Vorarbeiten, in Folge deren
die Abtragung eines Theils des italienischen Dorfchens nach der Zwinger-
seite zu schon ersolgt ist, vor dec Hand sistirt werden. Neue Bedenken
über die Wahl des Platzes, angeregt durch einen renommirten hierher
berufenen Künstler, so wie jetzt mehr als früher zu nehmende sinanzielle
Rücksichten sollen die Verschiebung des ganzen Baues als wünschenswerth
erscheinen lassen. Durch jene Vorbereitungen aber ist schon ein großer
Gewinn für Verschonerung der Stadt gemacht worden. Denn bereits ist
die, die eine Seite des Zwingers deckende, unschone Mauer gefallen und
dadurch die Aussicht auf einen Platz gewährt worden, wie es wohl selten
in einer andern deutschen Stadt gefunden werden mochte.
Werlin, im März 1846. Unsere Hauptstadt fährt fort, sich im-
mer mehr zu vergrößern und zu verschonern. Das Bild einer prächtigen
KLnigsstadt prägt sich von Jahr zu Jahr immer deutlicher aus, in ihrer
Physiognomie sind die einzelnen Prachtwerke hervorstehende Züge, und es
ist nun eine Aufgabe der Zeit, dieses rastlose Fortschreiten in einen wür-
digen Einklang zu bringen, und dadurch den eigenthümlichen und interessan-
ten Eharakter zu schaffen, welcher diese neuen Schöpfungen der Kunst dem
ehrwürdigen Ansehn alterthümlicher Pracht anderer großen Wohnplätze ent-
gegensetzt. Besteht doch die Baukunst von Seiten des Schönen vorzüglich
darin, einem jeden Werke den ihm zukommenden Ausdruck zu geben; hier
ist es, wo die Meisterschaft sichtbar hervortritt. Der Baumeister denkt
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Hagen, den 18. Nov. Diesen Morgen erhalten wir hieselbst die
Nachricht von einer in Breckerfeld ausgebrochenen großen Feuersbrunst.
Vor 9 Uhr sind bereits 16 Häuser niedergebrannt. Die ganze rechte
Seite der Stadt ist ein Raub der Flammen und hat man schon mehrere
Menschenverluste zu betrauern. Leider ist in Breckerfeld, wegen der hohen
Lage, gac kein Wasser vorhanden und kann man die Stadt nur durch
Niederreißen retten. Wie bekannt brannte Breckerfeld vor' ungefähr 2
Jahren fast ganz nieder.
VreoLerfelö, den 19. Nov. 22Häuser liegen in Asche und bei
gänzlichem Wassermangel haben wir von Glück zu sagen, daß dec übrige
Theil der Stadt der Vernichtung entgangen ist.
Stettrn, den 23. Nov. Gestern sind in Gollnow die Scheunen
vor dem Wolliner Thor und mit ihnen die ganze diesjährige Heu- und
Gelreideernte jenes Ortes in Flammen aufgegangen. Bei Abgang der
Post dauerte der Brand fort und man fürchtet für die Stadt selbst.
Dresden. Einem Gerüchte nach sollen die zum Baue des Mu-
seums bereits seit einigen Wochen getroffenen Vorarbeiten, in Folge deren
die Abtragung eines Theils des italienischen Dorfchens nach der Zwinger-
seite zu schon ersolgt ist, vor dec Hand sistirt werden. Neue Bedenken
über die Wahl des Platzes, angeregt durch einen renommirten hierher
berufenen Künstler, so wie jetzt mehr als früher zu nehmende sinanzielle
Rücksichten sollen die Verschiebung des ganzen Baues als wünschenswerth
erscheinen lassen. Durch jene Vorbereitungen aber ist schon ein großer
Gewinn für Verschonerung der Stadt gemacht worden. Denn bereits ist
die, die eine Seite des Zwingers deckende, unschone Mauer gefallen und
dadurch die Aussicht auf einen Platz gewährt worden, wie es wohl selten
in einer andern deutschen Stadt gefunden werden mochte.
Werlin, im März 1846. Unsere Hauptstadt fährt fort, sich im-
mer mehr zu vergrößern und zu verschonern. Das Bild einer prächtigen
KLnigsstadt prägt sich von Jahr zu Jahr immer deutlicher aus, in ihrer
Physiognomie sind die einzelnen Prachtwerke hervorstehende Züge, und es
ist nun eine Aufgabe der Zeit, dieses rastlose Fortschreiten in einen wür-
digen Einklang zu bringen, und dadurch den eigenthümlichen und interessan-
ten Eharakter zu schaffen, welcher diese neuen Schöpfungen der Kunst dem
ehrwürdigen Ansehn alterthümlicher Pracht anderer großen Wohnplätze ent-
gegensetzt. Besteht doch die Baukunst von Seiten des Schönen vorzüglich
darin, einem jeden Werke den ihm zukommenden Ausdruck zu geben; hier
ist es, wo die Meisterschaft sichtbar hervortritt. Der Baumeister denkt
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