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Moller. Z

8) Beiträge zu der Lehre von den Constructionen. VH. Heft. 1844.
Darmstadt, Leske.

9) MoUer, Denkmäler der deutschen Baukunst, fortgesetzt von Ernst
Gladbach. III. Theil. 1. u. 2. (Doppel) Heft. Jmp.-Fol. Ebendafelbst.

II.

Befchreibung

-es Zag-fchlosfes auf -ev Granitz

bei Putbus.

Von

dem fürstlichen Baumeister Herrn Bamberg zu Putbus.

(Das Titelkupftr zcigt eine Ansicht davon.)

^n dem hochgelegenen Bergwalde „die Granitz", welcher sich an
der Lstlichen Küste Rügens zwifchen der Halbinftl „Mönchgut" und der
„schmalen Heide" langs dem Ostfeestrande hinzieht, und zur Graffchaft
Putbus gehört, hatte der Fürst und Herr zu Putbus schon lange den
Lieblingswunfch gehegt, eine Waldburg zu erbauen, im altritterlichen Ge-
schmack, und realisirte diefen Plan im Jahre 1836, wo der Grundbau
des Iagdschlosses begann. Der Standpunkt des Gebäudes ist das Pla-
teau des fogenannten Tempelberges, wo früher ein kleiner HLlzerner Tem-
pel gewesen ist, von welchem aus das Auge eine weite mannichfaltige Aus-
si'cht genoß, indem diefer Bergrücken nach barometrischen Messungen 334
Fuß über der Meeresfläche hoch liegt.

Nachdem mehrere Baupläne von verschiedenen Architekten zu diefem
Vau enlworfen und dem Fürstlichen Bauherrn vorgelegt waren, wurde
derjenige vom Stadtrath und Architekten Steinmeyer in Berlin gefer-
tigte zum Grunde gelegt, und hiernach die Fundamentarbeiten und Keller-
geschosse angelegt. Diese Zeichnung, im Grundriß Quadratform, war im
Rundbogenstyl mit 4 runden Eckthürmen und einem achteckigen Vorbau
gegen Süden entworfen, und hatte in der Mitte einen viereckigen offenen
Hof, als Lichtraum für Eorridor und zur Aufnahme des Regenwassers,
welches von den nach innen si'ch neigenden Dächern herabfloß, und mittelst
unterirdischer Kanäle abgeführt werden sollte. Später wurde der Plan
dahin verändert, daß der Lichthof si'ch in einen großen Mittelthurm ver-

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