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Altertümer und Ausgrabungen von 1846
DOI Artikel:Denkmale, 1846
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Denkmale.
217
nicht nur ihm, sondern vielen anderen nls ein Paradoxon erscheinen moch-
te, nämlich, daß die heutigen Europäer, namentlich die der gebildeten
Stände, im Ganzen länger leben. Meines Bedünkens wenigstens
mochte sich aus einem Ueberblick der vielen tausend Grabes-Inschriften,
die uns aus dem romischen Alterthume übrig gebliebeu, und die uns aus
beiden Geschlechtern viel weniger Hochbejahrte, als die heutigen Sterbeli-
sten, aufweisen, ein solches Resultat ergeben, und somit das Medicinalre-
' giinent der Neueren dennoch den Vorzug verdienen."
VIII.
DeirkmaLe. L84S.
Leipzrg, Juni 1846. Es ward kürzlich der Tag festlich gefeiert,
an welchem Leibnitz, einer der größten Männec, die aus Leipzig und
Sachseu hervor gegangen sind, vor 200 Iahren geboren wurde. Um sein
Andenken zu ehren, soll auch an einer geeigneten Stelle der Stadt sein
ehernes Standbild aufgestellt werden, zu dessen Kosten die Stadt 1000
Thlr. und die Universität eine gleiche Summa beiträgt. Das Uebrige
soll durch freiwillige Beiträge aufgebracht werden. — Leipzig wird an
Monumenten sehr reich. Es besitzt jetzt Denkmale von Poniatowsky,
Gellert, Seb. Bach, Hiller und dem ehemahligen Bürgermeister Müller;
zu einer Statüe Thaers ist bereits der Grundstein gelegt und zu einem
Denkmale der Reformatoren liegt eine nicht unbedeutende Summe bereit.
Außerdem haben wir ein Denkmal der Schlacht bei Leipzig, das ein Pri-
vatmann errichtete, und zu allen diesem kommt nun die Statüe von
Leibnitz.
(Kunstblatt Nr. 1.) Mürrc^en. Am 27. October wurde das
eherne Standbild des um die Gesetzgebung Baverns hochverdienten Frei-
herrn v. Kreitmayr auf hiesi'gem Promenadeplatz feierlich enthüllt. Es
steht auf einem Würfel von grauem Granitmarmor, dec eine Unterlage
von zwei Stufen hat, am östlichen Ende des langen mit zwei Neihen
Linden bepflanzlen Platzes, das Gesicht gegen Westen gekehrt. Das Ge-
setzbuch im rechten Arme, die Linke zwischen die Blätter des Buches ge-
legt, einen weiten Mantel über den Oberrock nach dem Schnitte seiner
Zeit, jedoch Brust und linker Arm von ersterem nicht bedeckt, steht dec
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nicht nur ihm, sondern vielen anderen nls ein Paradoxon erscheinen moch-
te, nämlich, daß die heutigen Europäer, namentlich die der gebildeten
Stände, im Ganzen länger leben. Meines Bedünkens wenigstens
mochte sich aus einem Ueberblick der vielen tausend Grabes-Inschriften,
die uns aus dem romischen Alterthume übrig gebliebeu, und die uns aus
beiden Geschlechtern viel weniger Hochbejahrte, als die heutigen Sterbeli-
sten, aufweisen, ein solches Resultat ergeben, und somit das Medicinalre-
' giinent der Neueren dennoch den Vorzug verdienen."
VIII.
DeirkmaLe. L84S.
Leipzrg, Juni 1846. Es ward kürzlich der Tag festlich gefeiert,
an welchem Leibnitz, einer der größten Männec, die aus Leipzig und
Sachseu hervor gegangen sind, vor 200 Iahren geboren wurde. Um sein
Andenken zu ehren, soll auch an einer geeigneten Stelle der Stadt sein
ehernes Standbild aufgestellt werden, zu dessen Kosten die Stadt 1000
Thlr. und die Universität eine gleiche Summa beiträgt. Das Uebrige
soll durch freiwillige Beiträge aufgebracht werden. — Leipzig wird an
Monumenten sehr reich. Es besitzt jetzt Denkmale von Poniatowsky,
Gellert, Seb. Bach, Hiller und dem ehemahligen Bürgermeister Müller;
zu einer Statüe Thaers ist bereits der Grundstein gelegt und zu einem
Denkmale der Reformatoren liegt eine nicht unbedeutende Summe bereit.
Außerdem haben wir ein Denkmal der Schlacht bei Leipzig, das ein Pri-
vatmann errichtete, und zu allen diesem kommt nun die Statüe von
Leibnitz.
(Kunstblatt Nr. 1.) Mürrc^en. Am 27. October wurde das
eherne Standbild des um die Gesetzgebung Baverns hochverdienten Frei-
herrn v. Kreitmayr auf hiesi'gem Promenadeplatz feierlich enthüllt. Es
steht auf einem Würfel von grauem Granitmarmor, dec eine Unterlage
von zwei Stufen hat, am östlichen Ende des langen mit zwei Neihen
Linden bepflanzlen Platzes, das Gesicht gegen Westen gekehrt. Das Ge-
setzbuch im rechten Arme, die Linke zwischen die Blätter des Buches ge-
legt, einen weiten Mantel über den Oberrock nach dem Schnitte seiner
Zeit, jedoch Brust und linker Arm von ersterem nicht bedeckt, steht dec