BadehauS.
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rons werden in der geeigneten Jahreszeit mit Orangerie und großen Blu-
mengefaßen bestellr. Der oberhalb besindliche Langendurchschnitt zeigt 2
hölzerne Kuppeln, welche deswegen so angeordnet wurden, damit alle Einreg-
nungen in die untere Kuppel des Saales vermieden wurden, und damit zu-
gleich etwanige Reparaturen zwischen beiden vorgenommen werden konnten.
Zugleich erhielt dadurch das Aeußere des Gebäudes ein angenehmes Höhen-
verhälmiß. Das Licht des mittleren Saales fällt von oben hinein und
durch die große Haupteingangsthür. Zu diesem Zwecke besindet sich über
der obersten Kuppel eine senkrechte, sogenannte Glaslaterne. Diese Form
wurde deshalb gewählt, weil alle flachliegenden Fenster in unserm Klima,
auch wenn sie noch so sorgfältig construirt sind, einregnen,
welches bei senkrecht stehenden nach außen schlagenden, nicht der Fall ist.
Tasel !!k. zeigt die Haupt-Ansicht des Badehauses. Das Gebäu-
de ruht auf einem Unterbau von gesprengten Feldsteinen, welche roh stehen
bleiben. Aus demselben Material bestehen die Perrons. Da dergleichen
Arbeit hier sehr eigen und scharf gemacht wird, sieht es sehr gut aus.
Alle Mauern sind von gebrannten Mauersteinen in Kalk ausgeführt, in-
und auswendig geputzt.
Die obere Laterne, so wie die äußere Kuppel, sind mit Kupfer, die übri-
gen Theile dsr Dächer, Rinnen und Attiken, mit Ohlauer-Patent-Zink ein-
gedeckt. Auf denjenigen Theilen der Seitendächer, 'welche beschritten wec-
den, besinden sich Laufdiehlen von Holz, damit der Zink nicht leidet,
Jn der Badeküche besindet sich ein hölzernes Dunstrohr, welches die
daselbst erzeugten Dämpfe durch das Dach in das Freie führt. Die Lei-
tungsröhren für kaltes Wasser sind von Ohlauer Patent Zink, die für
warmes Wasser von Kupfer. Ueberall ist dafüc gesorgt, daß man entstan-
dene Fehler an den Leitungs- Nöhren leicht repariren kann.
Das Gebäude kostet bei freien Hand- und Spanndiensten, freien Feld»
und Mauersteinen und freiem Bauholze circa 15 —1600 Thlr.
V.
Bemeskungen über öie Bauknnft
von
C. A. Menzel.
1. Bemerkungen über Baukunst.
Es wird Manchem gewiß aufgefallen sein, wie auf einer Reife etwa
dei dem Verlassen einer oder der andern Stadt oder Gegend, eine andere
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rons werden in der geeigneten Jahreszeit mit Orangerie und großen Blu-
mengefaßen bestellr. Der oberhalb besindliche Langendurchschnitt zeigt 2
hölzerne Kuppeln, welche deswegen so angeordnet wurden, damit alle Einreg-
nungen in die untere Kuppel des Saales vermieden wurden, und damit zu-
gleich etwanige Reparaturen zwischen beiden vorgenommen werden konnten.
Zugleich erhielt dadurch das Aeußere des Gebäudes ein angenehmes Höhen-
verhälmiß. Das Licht des mittleren Saales fällt von oben hinein und
durch die große Haupteingangsthür. Zu diesem Zwecke besindet sich über
der obersten Kuppel eine senkrechte, sogenannte Glaslaterne. Diese Form
wurde deshalb gewählt, weil alle flachliegenden Fenster in unserm Klima,
auch wenn sie noch so sorgfältig construirt sind, einregnen,
welches bei senkrecht stehenden nach außen schlagenden, nicht der Fall ist.
Tasel !!k. zeigt die Haupt-Ansicht des Badehauses. Das Gebäu-
de ruht auf einem Unterbau von gesprengten Feldsteinen, welche roh stehen
bleiben. Aus demselben Material bestehen die Perrons. Da dergleichen
Arbeit hier sehr eigen und scharf gemacht wird, sieht es sehr gut aus.
Alle Mauern sind von gebrannten Mauersteinen in Kalk ausgeführt, in-
und auswendig geputzt.
Die obere Laterne, so wie die äußere Kuppel, sind mit Kupfer, die übri-
gen Theile dsr Dächer, Rinnen und Attiken, mit Ohlauer-Patent-Zink ein-
gedeckt. Auf denjenigen Theilen der Seitendächer, 'welche beschritten wec-
den, besinden sich Laufdiehlen von Holz, damit der Zink nicht leidet,
Jn der Badeküche besindet sich ein hölzernes Dunstrohr, welches die
daselbst erzeugten Dämpfe durch das Dach in das Freie führt. Die Lei-
tungsröhren für kaltes Wasser sind von Ohlauer Patent Zink, die für
warmes Wasser von Kupfer. Ueberall ist dafüc gesorgt, daß man entstan-
dene Fehler an den Leitungs- Nöhren leicht repariren kann.
Das Gebäude kostet bei freien Hand- und Spanndiensten, freien Feld»
und Mauersteinen und freiem Bauholze circa 15 —1600 Thlr.
V.
Bemeskungen über öie Bauknnft
von
C. A. Menzel.
1. Bemerkungen über Baukunst.
Es wird Manchem gewiß aufgefallen sein, wie auf einer Reife etwa
dei dem Verlassen einer oder der andern Stadt oder Gegend, eine andere