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Bamberg, Theodor: Beschreibung des Jagdschlosses auf der Granitz bei Putbus
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.19239#0014
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Beschreibung des Jugdschlosses
wandelte, und diese Jdee verfolgend halte der Ober-Landes-Baudirector
Schinkel denselben zu einer colossalen Große und Höhe bestimmt, der
dem Bau einen ganz besonderen großartigen und pitoresken Charakter ver-
lieh. Die erste Anregung ztl diesem hohen Mittelthurme hatten Se. Maj.
der König (damals noch Kronprinz) gegeben, da Höchstdieselben lebhaftes
Jnteresse für die Gründung des neuen Jagdschlosses in dieser reizenden
Gegend hegten und eigenhandig eine Bleiskizze entwarfen, wonach der wei-
tere Bauplan von den obig genannten Architekten ausgearbeitet wurde.
Demnach hat das Iagdfchloß eine quadratische Grundflache erhalten,
von 84 Fuß Länge in jeder Seite, an den 4 Ecken mit runden E vor-
springenden Thürmen, von 14 Fuß Durchmesser, welche mit ihren weit-
auskragenden Zinnenkronen eine Höhe von 60 Fuß haben, und also um
14 Fuß höher das übrige Frontengema'uer überragen, welches bis zur
Dachleiste hin 46 Fuß Höhe mißt. Von letzterer ab schließt sich das flache
Kupferdach an den Numpf des großen Mittelthurms, welcher aus der
Mitte des Gebäudes emporsteigt und eine Höhe von 115 Fuß erreicht,
bei einem äußern untern Durchmesser von 30 Fuß, der sich oben bis zu
28 Fuß verjüngt; der innere Durchmesser desselben ist gleichmäßig und bil-
det der Thurm daher einen Cylinder von 22 Fuß Durchmesser; 42 durch-
schlitzte Zinnen, welche von einer gleichen Anzahl abgetrappter Auskragun-
gen getragen werden, geben die Bekrönung des Mauerkolosses ab, und
bilden zugleich die Brüstung der Plattform.
Das Gebäude enthälc in seinen weiten gewölbten Kellergeschossen die
Räumlichkeiten für die öconomischen Verhältnisse, Wohnungen für Küchen-
Domestiken und dergleichen. Das erste Stock, 13 Fuß hoch, bietet außer
seinen weiten Halien, Eorridoren und Lichträumen, Gemächer für Diener-
schaften und einige Fremdenzimmer dar, auch einen kleinen Salon zur
Versammlung der Iagdfreunde. In der zweiten Etage (15 Fuß hoch)
liegen gegen Westen, Putbus zugekehrt, die 4 Wohnzimmer des Für-
stenpaares, welche seit diefem Iahre wohnlich arrangirt sind. Die Ostseite
jst für die eigentlichen Prachtzimmer bestimmt, (18 Fuß Höhe, denen gegerl
Süden der große Saal (24 Fuß hoch) sich anreiher, welcher außer feiner
rechteckigen Grundform, (von 42 und 24 Fuß) noch einen halbrunden
Ausbau in sich faßt und fo die reichste und mannichfachste Aussicht der
nahen wie der fernen Umgegend darbietet. Diese letzteren Zimmer sind
im Jnnern noch nicht decorirt.
Die äußere Architectur der Waldburg ist im florentinischen Rundbo-
genstyl gehalten, der röthlich graue Cementputz mit Quaderfugen geschnit-
ten, alles Mauerwerk aus Backsteinen aufgeführt, die Plynlhe vonSand-
steinplatten verblendet. Zum Eingange an der Nordseite führt eine 24 F.
Beschreibung des Jugdschlosses
wandelte, und diese Jdee verfolgend halte der Ober-Landes-Baudirector
Schinkel denselben zu einer colossalen Große und Höhe bestimmt, der
dem Bau einen ganz besonderen großartigen und pitoresken Charakter ver-
lieh. Die erste Anregung ztl diesem hohen Mittelthurme hatten Se. Maj.
der König (damals noch Kronprinz) gegeben, da Höchstdieselben lebhaftes
Jnteresse für die Gründung des neuen Jagdschlosses in dieser reizenden
Gegend hegten und eigenhandig eine Bleiskizze entwarfen, wonach der wei-
tere Bauplan von den obig genannten Architekten ausgearbeitet wurde.
Demnach hat das Iagdfchloß eine quadratische Grundflache erhalten,
von 84 Fuß Länge in jeder Seite, an den 4 Ecken mit runden E vor-
springenden Thürmen, von 14 Fuß Durchmesser, welche mit ihren weit-
auskragenden Zinnenkronen eine Höhe von 60 Fuß haben, und also um
14 Fuß höher das übrige Frontengema'uer überragen, welches bis zur
Dachleiste hin 46 Fuß Höhe mißt. Von letzterer ab schließt sich das flache
Kupferdach an den Numpf des großen Mittelthurms, welcher aus der
Mitte des Gebäudes emporsteigt und eine Höhe von 115 Fuß erreicht,
bei einem äußern untern Durchmesser von 30 Fuß, der sich oben bis zu
28 Fuß verjüngt; der innere Durchmesser desselben ist gleichmäßig und bil-
det der Thurm daher einen Cylinder von 22 Fuß Durchmesser; 42 durch-
schlitzte Zinnen, welche von einer gleichen Anzahl abgetrappter Auskragun-
gen getragen werden, geben die Bekrönung des Mauerkolosses ab, und
bilden zugleich die Brüstung der Plattform.
Das Gebäude enthälc in seinen weiten gewölbten Kellergeschossen die
Räumlichkeiten für die öconomischen Verhältnisse, Wohnungen für Küchen-
Domestiken und dergleichen. Das erste Stock, 13 Fuß hoch, bietet außer
seinen weiten Halien, Eorridoren und Lichträumen, Gemächer für Diener-
schaften und einige Fremdenzimmer dar, auch einen kleinen Salon zur
Versammlung der Iagdfreunde. In der zweiten Etage (15 Fuß hoch)
liegen gegen Westen, Putbus zugekehrt, die 4 Wohnzimmer des Für-
stenpaares, welche seit diefem Iahre wohnlich arrangirt sind. Die Ostseite
jst für die eigentlichen Prachtzimmer bestimmt, (18 Fuß Höhe, denen gegerl
Süden der große Saal (24 Fuß hoch) sich anreiher, welcher außer feiner
rechteckigen Grundform, (von 42 und 24 Fuß) noch einen halbrunden
Ausbau in sich faßt und fo die reichste und mannichfachste Aussicht der
nahen wie der fernen Umgegend darbietet. Diese letzteren Zimmer sind
im Jnnern noch nicht decorirt.
Die äußere Architectur der Waldburg ist im florentinischen Rundbo-
genstyl gehalten, der röthlich graue Cementputz mit Quaderfugen geschnit-
ten, alles Mauerwerk aus Backsteinen aufgeführt, die Plynlhe vonSand-
steinplatten verblendet. Zum Eingange an der Nordseite führt eine 24 F.