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vaterländische Bauwerke. 155

zu Beiträgen für den Aufbau diefes größten protestantifchen Domrs auf-
gefordert werden soll.

Dresden. An dec Wiederherstellung der Elbbrücke, welche be-
kanntlich im Frübjahc durch den hohen Wafferstand fehr gelitten hatte,
wird bei Tag und Nacht gearbeitet. Ueber den steinernen Pfeiler ist
eine Holzbrücke gefchlagen und die Wagenpassage wieder eröffnet. Jn
der Altstadt wird ein Privatgebäude von bedeutendem Umfang, im flo-
rentinifchen Style von dem talentvollen Architekten Bothe errichtet.

Prof. Semper ist mit dem Plane zu einem großartigen Palais für
Herrn Oppenheim befchäftigt. Der Grundrißplan hat einige Schwierig-
keiten, da er sast ein Dreieck bildet; dennoch ist die Anordnung der Räu-
me zweckmäßig und das Jnnere fowohl wie das Aeußere wird ein impo-
santes Ganze bilden.

Hannover. Hannover gehört jetzt zu den Städten, die man als
Architekt alle 5 Jahre wieder sehen muß. Es entstehen ganze neue Stadl-
theile, durch die Anlage der Eifenbahnen befördert. Der Anfchlag zu dem
neuen Theater soll 700,000 Thlr. übersteigen. Der Baumeister Ebeling
ist mit den Plänen zum neuen Arsenal befchästigt.

Cmbden. Die Sturmflu'ihen haben bedeutenden Schaden ange-
richtet, man schätzt denfelben auf 50 bis 60,000 Thlr. Embden klagt,
daß obgleich die Regierung und die Stände die Mittel zu einem Schleu-
senbau gewährt haben, die Saumseligkeir der Techniker die Stadt jetzt
' im Stiche läßt. So berichten die Zeitungen, wir wissen nicht, was daran
Wahres ist.

(Romberg's Zeitfchrist Heft 3. 18-46.) Stuttglrrt. Das erneu-
te Schauspielhaus, an welchem den ganzen Winter hindurch, neuerlich so-
gar mit Hülfe von Oefen gearbeitet wurde, ist bis zur Bedachung des
Eingangs gediehen. Die gegen früher unerhört hohen Preife der Häufer
und Miethen der Kausläden in der Hauptstraße fprecken zwar für den
steigenden Wohlstand, möchten aber doch wohl ihren höchsten Punkt bereits
erreicht haben. (vergl. oben)

Ulm. Ulmer Festungsbau. Jm abgelaufenen Iahre wurde im
Ganzen auf würtembergischer Seite 13,000, und auf dem rechten Donau-
Ufer 451 Kubikklaster Mauerwerk zu Tage geföcdert. Seit dem ersten
Spatenstich am 18. October 1842 bis jetzt sind sür die Bauten auf dem
diesseitigen Ufer 2,600,000 fl. und auf bayerifcher Seite 980,000 veraus-
gabt worden. In 8 bis 9 Iahren hofft man den ganzen Bau vollendet,
vorausgefetzt nämlich, daß die eigentliche Bauzeit der folgenden Jahre
 
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