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Alterthüme»,' und Ausgrabungen.

worden zu sein scheint. Es ist der Fund eines ehernen Thürflügels aus
guter römischer Zeit. Bei Ausräumung der Festungswerke von Mainz
fand dieses so ansehnliche. als seltene Monument in einem Trümmerhau-
fen von mehr als 200 Stück alten Erzes, 240 Pfund an Gewicht, sich vor;
Archivar Habel, der seit einer Reihe von Jahren mit einsichtigem Eifer
die täglich drohende Zerstörung benachbarter alter Denkmäler überwacht,
erwarb diese Masse unverstanden alten MetaU's für das Museum zu
Wiesbaden, in welchem si'e von nun an einen Ehrenplatz einnehmen wird>
Nur sehr weniges fehlt, um die Hälfte einer prachtvollen Thür vor Au-
gen zu haben, deren anderer Theil in den Festungswerken von Mainz
ohne Zweifel noch vergraben liegt. Es besteht dieser Thürflügel aus 2
Abtheilungen, deren gemeinsame Höhe 7 rheinische Fuß 5S Zoll zu 3 F.
1; Zoll Breite beträgt. Die Breite der Einfassung beläuft sich auf
3H Zoll. Ein zierliches Gesims, palmettenähnlich geschnnückt, verbindet
die äußern Theile mit der innern Füllung, welche aus durchbrochenen
Gliedern (oben gekrümmten, unten viereckten) gebildet war. Das Ver-
hältniß der Nahmenstücke zur Füllung wird noch durch die Angabe näher
bezeichnet, daß jene 188 Pfund, diese 52 wiegen; jene waren in 24, diese
in 184 Stücken gebrochen. Zu Besonderheiten des Fundes gehört auch
noch der wohlerhaltene Riegel der Thür. Eine Abbildung und fernere
Würdigung des Ganzen wird in den Annalen des archäologischen Jn-
stituts aus Mittheilung des Herrn Habel erfolgen, denen ich auch die ge-
genwärtige verdanke.

(Kunstbl. Nr. 18.) Älhen. Die auf Kosten der preußischen Re-
gierung unternommene Ausgrabung eines Tumulus in Elis, durch den
Architekten Schauber hat kein befriedigtes Resultat gegeben, die von Ba-
ron Sina auf dem Nymphenhügel bei Athen erbaute Sternwarte ist voll-
endet und erwartet die astronomischen Instrumente voir -Wien. So eben
wurde das Modell der am Eingang aufzustellenden zwei Kandelaber
nach der Zeichnung der Architekten der Sternwarte, Schauber und Han-
sen, durch den talentvollen Künstler Ehristian Siegel aus Hamburg, den
Bildhauer des kolossalen Löwen zu Pronia bei Nauplia, ausgeführt, wel-
chem auch die Arbeit in pentelischem Marmor übertragen wurde. Sie
werden nach dem Urtheil der hiesigen Kunverständigen den schönsten Kan-
delabern Europas zur Seite stehen.

(Kunstbl. Nr. 21.) Potsdam. Jn dem Park des Prinzen Karl
Schloß Glienicke, werden jetzt die Alterthümer aufgestellt, welche in Vene-
dig, Neapel u. a. dafür angekauft worden sind. Sie besteken aus Va-
sen, Säulen, Figuren u. s. w.
 
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