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Verschiedene gesammeite Notizen,
Blechstreisen sind vorher auf beiden Seiten mit Mineraltheer zu bestrei-
chen, um sie vor Rost zu schützen. Bei Gebäuden, bei welchen man we-
niger auf ein fchoneres Aeußere zu sehen hat, kann man die Eifenblech-
streifen ganz weglaffen; man schrägt alsdann die Kante des untersten
Brettes, welches den AbfaU des Regens bilden soll, etwas ab und läßt
dasselbe 2 bis 3 Zoll über die Sparrenkopfe vorstehen.
Nun wird das Bretterdach von oben mit gewöhnlichem Steinkohlen-
theer getheert, was zum Zweck hat, das Holz weniger hygroskopisch zu
machen; es zieht dadurch weniger leicht Feuchtigkeit aus der Lust an und
wird bei trockener Witterung weniger schwinden, dagegen bei feuchter Luft
sich auch weniger ausdehnen. Jst der Steinkohlentheer-Anstrich getrocknet,
das heißt in das Holz eingezogen, was bei Sonnenschein kaum einen Tag
erfordert, fo wird die ganze Dachfläche mit gewöhnlichem Packleinen über-
zogen. Dies geschieht, indem man dasselbe der Länge nach von einem
Sparrenkopf über den Forst hinaus zum andern straff ausspannt und an den
Enden mit kleinen Nägeln (Sattlernägeln) auf dem Bretterdach festnagelr,
jedoch mit der Vorsicht, daß man jede einzelne Bahn des Packtuches hand-
breit aber die Nachfolgendr übergehen läßt, was auch bei der Einfaffung
mit Eisenblechstreifen nicht versäumt werden darf. Hat man diefelben je-
doch ganz weggelassen, so nagelt man das Packtuch unter dem untersten
Gcsimsbrett an und spanut es alsdann, wie angegeben, bis zum andern
Ende über die Dachfläche aus.
(Vergleiche den Jahrgang des Iahrb. d. Bauk. 1844. Die flachen
Dächer zu Eldena. rc.)
Das Asphaltiren des Packtuches ist nun die nächstfolgende Arbeit.
Man schmilzt nämlich Mineraltheer und Mineralkitt (Asphaltmastix, bitumi-
nöser Kalk) in einem geräumigen Kessel zusammen. Das Verhältniß des
Mineralkitts zum Mineraltheer ist nach der Witterung verschieden; man
kann, je nachdem die Temperatur noch eine leichte Verarbeitung zuläßt, die
Menge des Kitts zum Theer auf 3 bis 4 Theile des erstern gegen 1 Theil
des letztern steigern. Ein starker Zusatz von Mineralkitt gewährt die An-
nehmlichkeit, daß dann um so weniger ein Erweichen des Anstrichs in der
glühendsten Sonnenhitze zu befürchten steht. Die zu diefer Arbeit erfor-
derlichen Geräthschaften sind die gewöhnlichen. Bei der Arbeit des Asphal-
tirens ist es zweckmäßig, wenigstens zwei Arbeiter auf dem Dache zu ha-
ben, einen zum Anstreichen, den andern zum Befanden, und einen Hand-
langer zur Unterhaltung des Feuers, zum Aufrühren der Mischung, was
fleißig geschehen muß, und zum Zutragen der geschmolzenen Masse. Man
beginnt nun, wo möglich auf dem Dache selbst, den Mineralkitt, welcher
vorher in kleine Stücke zerschlagen wird, und Mineraltheer in dem geeig-
Verschiedene gesammeite Notizen,
Blechstreisen sind vorher auf beiden Seiten mit Mineraltheer zu bestrei-
chen, um sie vor Rost zu schützen. Bei Gebäuden, bei welchen man we-
niger auf ein fchoneres Aeußere zu sehen hat, kann man die Eifenblech-
streifen ganz weglaffen; man schrägt alsdann die Kante des untersten
Brettes, welches den AbfaU des Regens bilden soll, etwas ab und läßt
dasselbe 2 bis 3 Zoll über die Sparrenkopfe vorstehen.
Nun wird das Bretterdach von oben mit gewöhnlichem Steinkohlen-
theer getheert, was zum Zweck hat, das Holz weniger hygroskopisch zu
machen; es zieht dadurch weniger leicht Feuchtigkeit aus der Lust an und
wird bei trockener Witterung weniger schwinden, dagegen bei feuchter Luft
sich auch weniger ausdehnen. Jst der Steinkohlentheer-Anstrich getrocknet,
das heißt in das Holz eingezogen, was bei Sonnenschein kaum einen Tag
erfordert, fo wird die ganze Dachfläche mit gewöhnlichem Packleinen über-
zogen. Dies geschieht, indem man dasselbe der Länge nach von einem
Sparrenkopf über den Forst hinaus zum andern straff ausspannt und an den
Enden mit kleinen Nägeln (Sattlernägeln) auf dem Bretterdach festnagelr,
jedoch mit der Vorsicht, daß man jede einzelne Bahn des Packtuches hand-
breit aber die Nachfolgendr übergehen läßt, was auch bei der Einfaffung
mit Eisenblechstreifen nicht versäumt werden darf. Hat man diefelben je-
doch ganz weggelassen, so nagelt man das Packtuch unter dem untersten
Gcsimsbrett an und spanut es alsdann, wie angegeben, bis zum andern
Ende über die Dachfläche aus.
(Vergleiche den Jahrgang des Iahrb. d. Bauk. 1844. Die flachen
Dächer zu Eldena. rc.)
Das Asphaltiren des Packtuches ist nun die nächstfolgende Arbeit.
Man schmilzt nämlich Mineraltheer und Mineralkitt (Asphaltmastix, bitumi-
nöser Kalk) in einem geräumigen Kessel zusammen. Das Verhältniß des
Mineralkitts zum Mineraltheer ist nach der Witterung verschieden; man
kann, je nachdem die Temperatur noch eine leichte Verarbeitung zuläßt, die
Menge des Kitts zum Theer auf 3 bis 4 Theile des erstern gegen 1 Theil
des letztern steigern. Ein starker Zusatz von Mineralkitt gewährt die An-
nehmlichkeit, daß dann um so weniger ein Erweichen des Anstrichs in der
glühendsten Sonnenhitze zu befürchten steht. Die zu diefer Arbeit erfor-
derlichen Geräthschaften sind die gewöhnlichen. Bei der Arbeit des Asphal-
tirens ist es zweckmäßig, wenigstens zwei Arbeiter auf dem Dache zu ha-
ben, einen zum Anstreichen, den andern zum Befanden, und einen Hand-
langer zur Unterhaltung des Feuers, zum Aufrühren der Mischung, was
fleißig geschehen muß, und zum Zutragen der geschmolzenen Masse. Man
beginnt nun, wo möglich auf dem Dache selbst, den Mineralkitt, welcher
vorher in kleine Stücke zerschlagen wird, und Mineraltheer in dem geeig-