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Berichte über
sprochen hat, ist es wieder gan; stille geworden. Gewiß ist nur, daß
die offentliche Meinung sich ganz entschieden und unverholen gegen den
Bauplatz erklärt, den der Obermedizinalrath Lungebek im Auftrage der
Regierung für 3000 Thlr. Gold angekauft hat. Der Platz liegt in der
tiefsten Gegend von Gottingen, der nächsten Niederung nach der Leine
zu, auf ehemaligem Sumpfboden, ohne die Moglichkeit eines festen Fun-
daments und guten Souterrains (wenigstens ohne ungeheure Kosten),
ohne die Nähe von reichlichem und gutem Wasser, ungeeignet dem Ge-
bäude eine solche Stellung und Ausführung zu geben, daß es eine Ver-
schönerung der Stadt wird.
(Romberg's Zeitfchrift Heft 1. 1846.) Brkxen im Südtyrol. Jn
einem Hofraum der Franzensveste bei Brixen, welche vor 7 Jahren voll-
endet worden, ist eine Kapelle an der östlichen Felswand errichtet worden.
Am 22. October sand ihre feierliche Einweihung statt. Die Kapelle ist
zierlich erbaut im deutfchen Styl. Innen fchmückt den Altar ein fchönes
Bild vom Tyroler Maler Karl Blaas, die Taufe Christi. Die Kapelle ist
Iohannes dem Täufer geweiht worden, in Erinnerung an den Erz-
herzog Johann, der schon bei seinen ersten Entwürfen diese oft umkämpf-
te Stelle als Mittelpunkt der tyrolifchen Landesvertheidigung bezeichnet
hatte.
Grätz. Am 25. November fand die feierliche Eröffnung der schö-
nen Kettenbrücke, welche die Stadt mit den am rechten Murufer gelege-
nen Vorstädten verbindet, Statt. Sie ist die zweite der Kettenbrücken,
welche hier über den schönen Strom führen. Am 20. November wur-
de sie durch eine bedeutende Belastung von ungefähr 1800 Centnern ge-
prüft.
Pesth. Jn der letzten Generalcongregation der Stände des Raa-
ber Comitats haben sich die Edelleute freiwillig einer Beisteuerung (Graf
Esterhazy ging mit gutem Beifpeil voran und fubfcribirte 1000 Fl. C.
M.) unterworfen, um die grundlofen Straßen ausbeffern zu lassen.
Berlin. Die Wasserfrage schwebt zw.ifchen den Gelehrten, meint
die Augsb. Allgem. Zeitung, Obristlieutenant Bayer (Hitzigs Schwieger-
sohn), der schon seit längern Iahren für die Sache selbst, nämlich für die
Nothwendigkeit der Bewässerung sicht, der im Auftrage des Königs des-
halb England bereist hat und in dem wissenfchaftlichen Verein eine gedie-
gene Vorlefung vor Hof und Publikum darüber hielt, erklärt den Schrem-
ke'fchen Plane der Aquäducte aus den Seen für unausführbar, weil der
Wasserstand der hetztern nicht hoch genug sei, um die gehörige Druckkraft
Berichte über
sprochen hat, ist es wieder gan; stille geworden. Gewiß ist nur, daß
die offentliche Meinung sich ganz entschieden und unverholen gegen den
Bauplatz erklärt, den der Obermedizinalrath Lungebek im Auftrage der
Regierung für 3000 Thlr. Gold angekauft hat. Der Platz liegt in der
tiefsten Gegend von Gottingen, der nächsten Niederung nach der Leine
zu, auf ehemaligem Sumpfboden, ohne die Moglichkeit eines festen Fun-
daments und guten Souterrains (wenigstens ohne ungeheure Kosten),
ohne die Nähe von reichlichem und gutem Wasser, ungeeignet dem Ge-
bäude eine solche Stellung und Ausführung zu geben, daß es eine Ver-
schönerung der Stadt wird.
(Romberg's Zeitfchrift Heft 1. 1846.) Brkxen im Südtyrol. Jn
einem Hofraum der Franzensveste bei Brixen, welche vor 7 Jahren voll-
endet worden, ist eine Kapelle an der östlichen Felswand errichtet worden.
Am 22. October sand ihre feierliche Einweihung statt. Die Kapelle ist
zierlich erbaut im deutfchen Styl. Innen fchmückt den Altar ein fchönes
Bild vom Tyroler Maler Karl Blaas, die Taufe Christi. Die Kapelle ist
Iohannes dem Täufer geweiht worden, in Erinnerung an den Erz-
herzog Johann, der schon bei seinen ersten Entwürfen diese oft umkämpf-
te Stelle als Mittelpunkt der tyrolifchen Landesvertheidigung bezeichnet
hatte.
Grätz. Am 25. November fand die feierliche Eröffnung der schö-
nen Kettenbrücke, welche die Stadt mit den am rechten Murufer gelege-
nen Vorstädten verbindet, Statt. Sie ist die zweite der Kettenbrücken,
welche hier über den schönen Strom führen. Am 20. November wur-
de sie durch eine bedeutende Belastung von ungefähr 1800 Centnern ge-
prüft.
Pesth. Jn der letzten Generalcongregation der Stände des Raa-
ber Comitats haben sich die Edelleute freiwillig einer Beisteuerung (Graf
Esterhazy ging mit gutem Beifpeil voran und fubfcribirte 1000 Fl. C.
M.) unterworfen, um die grundlofen Straßen ausbeffern zu lassen.
Berlin. Die Wasserfrage schwebt zw.ifchen den Gelehrten, meint
die Augsb. Allgem. Zeitung, Obristlieutenant Bayer (Hitzigs Schwieger-
sohn), der schon seit längern Iahren für die Sache selbst, nämlich für die
Nothwendigkeit der Bewässerung sicht, der im Auftrage des Königs des-
halb England bereist hat und in dem wissenfchaftlichen Verein eine gedie-
gene Vorlefung vor Hof und Publikum darüber hielt, erklärt den Schrem-
ke'fchen Plane der Aquäducte aus den Seen für unausführbar, weil der
Wasserstand der hetztern nicht hoch genug sei, um die gehörige Druckkraft