Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
E. Tietze-Conrat Permoser-Studien

9

das weitärmelige Unterkleid, das in großen Flächen Brust und Arme, enggezogen die Mitte
umgibt, und dariiber der Mantel, der sich in einem faltigen Bausch um die Hüfte legt. Nur
alles Runde, Schwungvolle des Wiener Denkmals ist bei den Dresdener Figuren durch die
Überarbeitung ins Hartkantige, Eckige verändert. Permoser hat sein Grabmal wohl erst

Fig. 8 Wien, Währing, Detail vom Friedhofskreuz

in den letzten Jahren seines Lebens gearbeitet, also einige Zeit vor 1732. Das Wiener
Denkmal ist sicher früher entstanden; die formale Symmetrie des Aufbaues im Gegensatz
zur gedanklichen des Dresdener Denkmals deutet schon darauf hin, auch finden sich engere
Zusammenhänge mit früheren Werken Permosers. So ist Johannis und Mariens Körper so
schonungslos gebogen, um mit dem Mittelteil eine formale Einheit zu bilden, wie ähnliche
Rhythmisierungen in den Jahreszeiten Permosers vorkommen; oder in seiner Gruppe

Jahrbuch des kunsthist. Instituts der k. k. Z. K. für Denkmalpflege 1914

2
 
Annotationen