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Dagobert Frey Der Dom in Pola

I 2

Stellen vvir zuerst jene Bauteile fest, die sich unverändert und in ursprünglicher Lage
vom alten Bau erhalten haben. An der Westmauer zeigen die Mauervorlagen der Arkaden
noch das Kämpfergesims in situ. Damit ist die Ausdehnung der Basilika nach Westen, die
Breite des Mittelschiffes und die Höhe des Kämpfers der Arkaden gegeben. Die entsprechen-
den Mauervorlagen an der Scheidemauer von Langhaus und Presbyterium zeigen ebenfalls
noch die alten Kämpfergesimse, aber scheinbar in veränderter Anordnung (Fig. 11 und 12).
Sicher ist der Mauervorsprung alt. Der Triumphbogen ist bis auf das Archivoltprofil voll-
ständig unverändert erhalten. Die dreischiffige Anlage des Presbyteriums bezeugen die drei
vermauerten Säulen mit Kapitälen, zwei in der Südwand, eine in der Nordwand (Fig. 13).
An Stelle der vorderen nördlichen Säule ist noch ein in späterer Zeit aufgeführter, roh-

Fi<>. 10 Der Dom von Pola, Querschnitt

gemauerter Pilaster zu konstatieren. Aus dem mittleren Interkolümnium lassen sich die ent-
sprechenden Mauersporen am Triumphbogenpfeüer und an der östlichen Umfassungsmauer
konstruieren. Diese ist als alter Bestand gesichert durch eine in der Mittelachse einge-
mauerte Transenne, die nach Clevas Bericht an gleicher Stelle, an der sich das Fenster
befand, im Innern wieder angebracht vvurde. Bestätigt vvird der östliche Abschluß noch
durch ein Fragment des Fußbodenmosaiks in der südlichen Seitevnapsis, das den Abschluß
des Paviments gegen Westen und Süden durch eine Randbordüre zeigt. Damit ist auch
die südliche Seitenschiffmauer als alter Bestand bezeugt. Ferner befindet sich über der Tiir,
die von der südlichen Apsis in die Sakristei führt, noch der alte Türsturz zum großen Teil
von dem später vorgestellten Bogen verdeckt.

Der Grundriß ist damit in allen wesentlichen Punkten bestimmt (Fig. 9). Er stellt sich
als ein einfaches Rechteck dar, das durch eingestellte Säulen in drei Schiffe geteilt und durch
eine Scheidewand, in der sich auf Säulen der Triumphbogen öffnet, in Laienraum und Pres-
byterium geschieden ist. Unbekannt ist die Anordnung der Türen in der westlichen Stirn-
 
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