Dagobert Frkv Der Dom in Pola
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rungen und Restaurierungsarbeiten sind für unsere Betrachtung unwesentlich (Caprin, Istria
nobilissima).
Uber die Ausgestaltung des Presbyteriums geben die Ausgrabungen interessante Auf-
schliisse. Noch heute sind Mosaikreste an vier Stellen zugänglich:
1. Unter dem jetzigen Hochaltar in der Mittelachse des Baues,
2. rechts an die erste eingemauerte Säulenbasis anschließend,
3. im südöstlichen Eck des Mittelschiffes des Presbyteriums und
4. im südöstlichen Eck der jetzigen südlichen Seitenapsis.
Außerdem erwähnen die Berichte folgende Mosaikreste, die wieder verschüttet werden
mußten: zwei Fragmente vor und unter der ersten Stufe der Treppe, die vom Mittelschiff
auf das damals höher gelegene Presbyterium führte (Pulgher in atti e mem. 1884 und
Schramm), Reste zwischen den vermauerten Säulen (Cleva). Wir sehen daraus, daß sowohl
das Mittelschiff des Langhauses als die drei Schiffe des Presbyteriums, insofern wir die
linke Apsis analog der rechten supponieren können, Mosaikboden aufwiesen. Im Pres-
byterium wurde ferner ein halbkreisförmiger Mauersockel aufgedeckt, dessen Halbmesser
Fig. 13 Vermauerte Säulenkapiläle im Piesbyterium
Schramm mit 4 m angibt und der noch an zwei Stellen heute nachweisbar ist: auf der
konkaven Seite als Abschluß des Mosaikrestes unter dem Hochaltar, auf der konvexen Seite
als Abschluß des Fragmentes bei der vorderen rechten Säule. Soweit aus den zugänglichen
Bogenfragmenten der Radius sich berechnen läßt, stimmt er mit obiger Angabe überein.
Innerhalb des Halbkreises liegt das Niveau 18 cm unter dem jetzigen Niveau des Pres-
byteriums und um 82 cm über dem Mosaikboden außerhalb des Hämicycles, der 1 m unter
dem jetzigen liegt; das Fragment an der Ostwand liegt am tiefsten — 1*20 m, das Fragment
in der Seitenapsis — ro9 m. Das Lang'hausniveau ist nicht bekannt, muß aber ungefähr
25 cm unter dem jetzigen gelegen sein, nach der im Boden versenkten zweiten Basis der
linken Reihe zu schließen. Innerhalb des halbkreisförmigen Mauersockels fanden sich vier
im Quadrat angeordnete große, gut fundierte Quadern, von denen zwei entfernt werden
mußten, und die beiden anderen sich noch unter dem jetzigen Pflaster an den Ecken des
Stiegenaufgangs befinden sollen (Cleva).
Die gesamte Raumgestaltung läßt keinen Zweifel darüber zu, daß der ringförmige
Mauersockel kein aufgehendes Mauerwerk mit einer Kuppelwölbung tragen konnte, weil
die eingestellten Säulen damit jede konstruktive Bedeutung verlieren würden und auch in
der Raumgestaltung sinnlos wären. Es kann sich also nur um ein Subsellium handeln, das
möglicherweise im Riicken einen ikonostasisartigen Abschluß hatte. Es wurden jedoch
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rungen und Restaurierungsarbeiten sind für unsere Betrachtung unwesentlich (Caprin, Istria
nobilissima).
Uber die Ausgestaltung des Presbyteriums geben die Ausgrabungen interessante Auf-
schliisse. Noch heute sind Mosaikreste an vier Stellen zugänglich:
1. Unter dem jetzigen Hochaltar in der Mittelachse des Baues,
2. rechts an die erste eingemauerte Säulenbasis anschließend,
3. im südöstlichen Eck des Mittelschiffes des Presbyteriums und
4. im südöstlichen Eck der jetzigen südlichen Seitenapsis.
Außerdem erwähnen die Berichte folgende Mosaikreste, die wieder verschüttet werden
mußten: zwei Fragmente vor und unter der ersten Stufe der Treppe, die vom Mittelschiff
auf das damals höher gelegene Presbyterium führte (Pulgher in atti e mem. 1884 und
Schramm), Reste zwischen den vermauerten Säulen (Cleva). Wir sehen daraus, daß sowohl
das Mittelschiff des Langhauses als die drei Schiffe des Presbyteriums, insofern wir die
linke Apsis analog der rechten supponieren können, Mosaikboden aufwiesen. Im Pres-
byterium wurde ferner ein halbkreisförmiger Mauersockel aufgedeckt, dessen Halbmesser
Fig. 13 Vermauerte Säulenkapiläle im Piesbyterium
Schramm mit 4 m angibt und der noch an zwei Stellen heute nachweisbar ist: auf der
konkaven Seite als Abschluß des Mosaikrestes unter dem Hochaltar, auf der konvexen Seite
als Abschluß des Fragmentes bei der vorderen rechten Säule. Soweit aus den zugänglichen
Bogenfragmenten der Radius sich berechnen läßt, stimmt er mit obiger Angabe überein.
Innerhalb des Halbkreises liegt das Niveau 18 cm unter dem jetzigen Niveau des Pres-
byteriums und um 82 cm über dem Mosaikboden außerhalb des Hämicycles, der 1 m unter
dem jetzigen liegt; das Fragment an der Ostwand liegt am tiefsten — 1*20 m, das Fragment
in der Seitenapsis — ro9 m. Das Lang'hausniveau ist nicht bekannt, muß aber ungefähr
25 cm unter dem jetzigen gelegen sein, nach der im Boden versenkten zweiten Basis der
linken Reihe zu schließen. Innerhalb des halbkreisförmigen Mauersockels fanden sich vier
im Quadrat angeordnete große, gut fundierte Quadern, von denen zwei entfernt werden
mußten, und die beiden anderen sich noch unter dem jetzigen Pflaster an den Ecken des
Stiegenaufgangs befinden sollen (Cleva).
Die gesamte Raumgestaltung läßt keinen Zweifel darüber zu, daß der ringförmige
Mauersockel kein aufgehendes Mauerwerk mit einer Kuppelwölbung tragen konnte, weil
die eingestellten Säulen damit jede konstruktive Bedeutung verlieren würden und auch in
der Raumgestaltung sinnlos wären. Es kann sich also nur um ein Subsellium handeln, das
möglicherweise im Riicken einen ikonostasisartigen Abschluß hatte. Es wurden jedoch