Dagomert Frey Der Dom in Pola
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So zeigen die vier Beispiele eine interessante Entwicklungsreihe, zu welcher das viel-
diskutierte Zangenmotiv des Theodorichgrabes als Reduktion des lesbischen Spitzblattes
die entsprechende Parallele bietet.
Die Kapitäle des Triumphbogens zeigen den gleichen Typus wie die im Presbyterium.
Sie sind roh gearbeitete korinthische Kapitäle mit ungegliederten Blättern und schwäch-
lichen Eckvoluten, lassen aber doch den Versuch einer Kopie eines guten antiken Vor-
bildes erkennen. Ein ganz ähnliches Kapitäl wurde in der S. Felicitas-Basilika bei Pola
gefunden.
Der jetzt zum Teil verdeckte Sturz des südlichen Seiteneingangs stimmt in der techni-
schen Ausführung mit den bisher besprochenen ornamentalen Arbeiten gut überein. Das
Profil besteht aus einem glatten Polster, einem Plättchen und einer Schmiege. An dieser
sind aufwärts gerichtete breitlappige Blätter angebracht, in der Mitte ein dreisträhniges Kreuz.
Fig. 16 Arkade eines Ziborienaltars im Museum zu Pola
Im Gegensatz zu dieser Gruppe von Architekturdetails, die mit Sicherheit dem ur-
sprünglichen Bau angehören, stehen das byzantinische Kapitäl mit Kämpferstein (Fig. 11)
und das Kämpfergesims, welches am östlichen Mauervorsprung der rechten Arkadenreihe
über dem ursprünglichen Kämpfergesimse eingemauert wurde (Fig. 12). An diesen Archi-
tekturgliedern sehen wir Acanthus spinosus in charakteristischer Ausführung. Sicherlich
sind diese Architekturteile anderer Provenienz und wurden erst beim Umbau an ihrer
jetzigen Stelle verwendet.
Die Mosaikfragmente 1, 2 und 4 zeigen die gleiche sorgfältige technische Ausführung.
Das Fragment 3 in der südöstlichen Ecke des Presbyteriums weicht hiervon stark ab. Die
Steinchen sind größer und ungleichmäßig, die Zeichnung nur in zwei Farben, Schwarz und
Weiß, ausgeführt ist sehr unregelmäßig. Ganz unmotiviert sind einige rote Steinchen den
schwarzen beigemengt. Cleva erwähnt ausdrücklich, daß lceine Verbindung dieses Frag-
mentes mit den übrigen Mosaikresten des Presbyteriums konstatiert werden konnte. Wahr-
scheinlich handelt es sich um eine flüchtige spätere Ausbesserung.
Die drei alten Mosaikfragmente schließen sich in Technik, Farbe und Zeichnung sehr
eng an die Furide in S. Maria formosa in Pola (Mitt. d. Z. K. — N. F. XXVIII). Sie sind
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So zeigen die vier Beispiele eine interessante Entwicklungsreihe, zu welcher das viel-
diskutierte Zangenmotiv des Theodorichgrabes als Reduktion des lesbischen Spitzblattes
die entsprechende Parallele bietet.
Die Kapitäle des Triumphbogens zeigen den gleichen Typus wie die im Presbyterium.
Sie sind roh gearbeitete korinthische Kapitäle mit ungegliederten Blättern und schwäch-
lichen Eckvoluten, lassen aber doch den Versuch einer Kopie eines guten antiken Vor-
bildes erkennen. Ein ganz ähnliches Kapitäl wurde in der S. Felicitas-Basilika bei Pola
gefunden.
Der jetzt zum Teil verdeckte Sturz des südlichen Seiteneingangs stimmt in der techni-
schen Ausführung mit den bisher besprochenen ornamentalen Arbeiten gut überein. Das
Profil besteht aus einem glatten Polster, einem Plättchen und einer Schmiege. An dieser
sind aufwärts gerichtete breitlappige Blätter angebracht, in der Mitte ein dreisträhniges Kreuz.
Fig. 16 Arkade eines Ziborienaltars im Museum zu Pola
Im Gegensatz zu dieser Gruppe von Architekturdetails, die mit Sicherheit dem ur-
sprünglichen Bau angehören, stehen das byzantinische Kapitäl mit Kämpferstein (Fig. 11)
und das Kämpfergesims, welches am östlichen Mauervorsprung der rechten Arkadenreihe
über dem ursprünglichen Kämpfergesimse eingemauert wurde (Fig. 12). An diesen Archi-
tekturgliedern sehen wir Acanthus spinosus in charakteristischer Ausführung. Sicherlich
sind diese Architekturteile anderer Provenienz und wurden erst beim Umbau an ihrer
jetzigen Stelle verwendet.
Die Mosaikfragmente 1, 2 und 4 zeigen die gleiche sorgfältige technische Ausführung.
Das Fragment 3 in der südöstlichen Ecke des Presbyteriums weicht hiervon stark ab. Die
Steinchen sind größer und ungleichmäßig, die Zeichnung nur in zwei Farben, Schwarz und
Weiß, ausgeführt ist sehr unregelmäßig. Ganz unmotiviert sind einige rote Steinchen den
schwarzen beigemengt. Cleva erwähnt ausdrücklich, daß lceine Verbindung dieses Frag-
mentes mit den übrigen Mosaikresten des Presbyteriums konstatiert werden konnte. Wahr-
scheinlich handelt es sich um eine flüchtige spätere Ausbesserung.
Die drei alten Mosaikfragmente schließen sich in Technik, Farbe und Zeichnung sehr
eng an die Furide in S. Maria formosa in Pola (Mitt. d. Z. K. — N. F. XXVIII). Sie sind