Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
4- H. Fot.nesics Studien zur Entwicklungsgescliichte der Architektur und Plnstik des XV. Jhs. in Dalmatien

fenster des Dogenpalastes. Ebenso sind die Basen mit dem Tau-Motiv und die kleinen ge-
drehten Säulen ganz venezianisch.

Manche Eigentümlichkeiten werden auch auf die einheimische Werkstatt-Tradition
zurückzuführen sein. So sind die gedrehten Säulen wohl venezianisch, die Kugeln daran
weisen aber wieder auf heimische Vorbilder31). Auch die häufigen Teilungen der Säulchen
durch neue Kapitelle und Basen sind nicht venezianisch. Hier scheint ein unteritalienischer
Einschlag vorhanden82). Freilich nicht etwa in der Art, daß man in Sebenico um zwei Jahr-

Fig. 33 Hauptportal des Domes in Sebenico

hunderte zurückliegende Bauten Unteritaliens kopiert hätte, sondern dergestalt, daß die in
Traü und Zara nachweisbaren unteritalienischen Einflüsse sich in den Bauhütten Dalmatiens
forterhalten haben. Wenn wir in den romanischen Bauten Dalmatiens kein unmittelbares
Vorbild dafür finden, so beweist das nichts dagegen, denn das wichtigste und bedeutendste
romanische Bauwerk, der Dom von Ragusa, ist ja dem Erdbeben von 1667 zum Opfer
gefallen.

Erst in der eigentümlichen Leibung der Tür und der Lünette kommen rein gotische
Formen, wie sie dem Masegne entsprechen konnten, deutlich zum Durchbruch.

31) Vgl. z. B. die Konsolen am Portal zu Trati.

32) Um ein beliebiges unteritalienisches Beispiel zu nennen: S. Maria Maggiore in T.anciano.
 
Annotationen