H. Fot.nesics Studien zur Entwicldungsgescliichte der Architektur und Plastik des XV. Jlis. in Dalmatien 43
Die Übereinstimmung dieses Portals an der Nordseite mit dem Hauptportale ist so
groß, daß wir auch das Hauptportal der Zeit, in der Antonio dalle Masegne die Bauleitung
führte, zuweisen müssen (Fig. 33)33). Wenn wir von den seitlichen Tabernakeln absehen, von
denen später (S. 58) noch die Rede sein wird, so ergibt sich das Hauptportal als eine be-
reicherte Weiterbildung des eben besprochenen Löwentores. Die die Tiiröffnung einrahmenden
Ranken sind üppiger gebildet und füllen die ganze Breite des Türstockes, wodurch der
Fig. 34 Graphische Darstellung der Scheidung der Hände am Hauptportal
(In der Strichlierung ist insofern ein Irrtum unterlaufen, als die unterste Apostelfigur
links ebenfalls der Masegne-Zeit angehört. Die schwarze Figur darüber ist barock.)
Eindruck größerer Lebendigkeit hervorgerufen wird. Über dem Sockel und über dem Tür-
sturze sehen wir je zwei Figuren mit aufgeblasenen Backen. Während die beiden unteren
schon ganz abgerieben sind, lassen die oberen aus der Handhaltung deutlich erkennen, daß
sie Posaunen an den Mund führten, demnach als Weltgerichtsengel oder als personifizierte
Winde zu deuten sind. Daß der Gedanke an das Jüngste Gericht den Künstler bei der
Konzeption geleitet habe, ist bei der Anordnung der zwölf Apostel mit Christus in der
Mitte immerhin möglich. Die Figur am horizontalen Sturz — wie Miagostovich vorschlägt —
33) Groß abgebildet bei Ivekovic, Taf. 70, Details auf Taf. 71 und 72.
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Die Übereinstimmung dieses Portals an der Nordseite mit dem Hauptportale ist so
groß, daß wir auch das Hauptportal der Zeit, in der Antonio dalle Masegne die Bauleitung
führte, zuweisen müssen (Fig. 33)33). Wenn wir von den seitlichen Tabernakeln absehen, von
denen später (S. 58) noch die Rede sein wird, so ergibt sich das Hauptportal als eine be-
reicherte Weiterbildung des eben besprochenen Löwentores. Die die Tiiröffnung einrahmenden
Ranken sind üppiger gebildet und füllen die ganze Breite des Türstockes, wodurch der
Fig. 34 Graphische Darstellung der Scheidung der Hände am Hauptportal
(In der Strichlierung ist insofern ein Irrtum unterlaufen, als die unterste Apostelfigur
links ebenfalls der Masegne-Zeit angehört. Die schwarze Figur darüber ist barock.)
Eindruck größerer Lebendigkeit hervorgerufen wird. Über dem Sockel und über dem Tür-
sturze sehen wir je zwei Figuren mit aufgeblasenen Backen. Während die beiden unteren
schon ganz abgerieben sind, lassen die oberen aus der Handhaltung deutlich erkennen, daß
sie Posaunen an den Mund führten, demnach als Weltgerichtsengel oder als personifizierte
Winde zu deuten sind. Daß der Gedanke an das Jüngste Gericht den Künstler bei der
Konzeption geleitet habe, ist bei der Anordnung der zwölf Apostel mit Christus in der
Mitte immerhin möglich. Die Figur am horizontalen Sturz — wie Miagostovich vorschlägt —
33) Groß abgebildet bei Ivekovic, Taf. 70, Details auf Taf. 71 und 72.
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