JO II. For.NESiCS vStudien zur Entwicklungsgescliichte der Architektur und .Plastik des XY. Jhs. in Dalmatien
Konstruktion des Tabernakels, die in dem eingeschobenen Baugliede zwischen Kapitell- und
Phialenansatz ein charakteristisches Merkmal aufweist, wie es bei anderen derartigen Ge-
bilden nicht vorkommt.
Völlig unvenezianisch, aber auch am Skaligergrabe vorgebildet, ist auch die Anordnung,
daiJ der Bogen in das Giebelfeld einschneidet. Der venezianischen Gotik entspricht viel-
nlehr ein gerader GesimseabschluiJ über dem Bogen, auf dem erst das Giebeldreieck auf-
lieg't. Vgl. etwa die Tabernakel von der Markuskirche.
Fig. 54 Die Arka des hl. Doymus im Tabernakel des Boninus
Ließ sich auf diese Weise im Ziborienaufbau eine gewisse Stilähnlichkeit mit dem
letzten der Skaligergräber erkennen, so weist die Sarkophagwand beziehungsweise Predella
mit einer Sarkophagwand in der dritten Kapelle rechts in S. Eustorgio in Mailand weit-
gehende Übereinstimmungen auf. Besonders die Madonna mit dem breiten Gesicht, der
unklaren Sitzdarstellung, der Art der Faltengebung sowie das vierschrötige ungeschickt be-
wegte Kind stimmen überein, so daß auch dieses Moment auf einen lombardischen Künstler
hinweist97).
So kann es uns denn als gesichert gelten, daß unser Meister Boninus dem lombar-
dischen Kunstkreis entstammte und wahrscheinlich ein später Sproß der Künstlerfamilie
der Campionesen war, womit ja auch die Bezeichnung „da Milano“ übereinstimmt.
°7) Leider war das Relief in S. Eustorgio wegen kirchlicher B’eierlichkeiten durch längere Zeit mit Draperien
bedeckt und daher nicht photographierbar.
Konstruktion des Tabernakels, die in dem eingeschobenen Baugliede zwischen Kapitell- und
Phialenansatz ein charakteristisches Merkmal aufweist, wie es bei anderen derartigen Ge-
bilden nicht vorkommt.
Völlig unvenezianisch, aber auch am Skaligergrabe vorgebildet, ist auch die Anordnung,
daiJ der Bogen in das Giebelfeld einschneidet. Der venezianischen Gotik entspricht viel-
nlehr ein gerader GesimseabschluiJ über dem Bogen, auf dem erst das Giebeldreieck auf-
lieg't. Vgl. etwa die Tabernakel von der Markuskirche.
Fig. 54 Die Arka des hl. Doymus im Tabernakel des Boninus
Ließ sich auf diese Weise im Ziborienaufbau eine gewisse Stilähnlichkeit mit dem
letzten der Skaligergräber erkennen, so weist die Sarkophagwand beziehungsweise Predella
mit einer Sarkophagwand in der dritten Kapelle rechts in S. Eustorgio in Mailand weit-
gehende Übereinstimmungen auf. Besonders die Madonna mit dem breiten Gesicht, der
unklaren Sitzdarstellung, der Art der Faltengebung sowie das vierschrötige ungeschickt be-
wegte Kind stimmen überein, so daß auch dieses Moment auf einen lombardischen Künstler
hinweist97).
So kann es uns denn als gesichert gelten, daß unser Meister Boninus dem lombar-
dischen Kunstkreis entstammte und wahrscheinlich ein später Sproß der Künstlerfamilie
der Campionesen war, womit ja auch die Bezeichnung „da Milano“ übereinstimmt.
°7) Leider war das Relief in S. Eustorgio wegen kirchlicher B’eierlichkeiten durch längere Zeit mit Draperien
bedeckt und daher nicht photographierbar.