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H. For.NKSICS Studien zur Entwicklungsgeschichte der Architektur und 1 'kistik des XV. jhs. in Dulmatien 7 l

Die eigentliche Arka des Spalatenser Grabmals besteht aus einem Sarkophag mit
einem Paradebett, über das sich baldachinartig ein von Engeln gehaltener Vorhang spannt
(Fig- 54)-

Die Figur des toten Heiligen mit dem Engel dahinter, die wir heute sehen, ist eine
ziemlich minderwertige Zutat aus der Barockzeit. Farlati118) hat uns in einer ziemlich
rohen Umrißzeichnung die ursprüngliche Figur erhalten. Der Bischof lag mit hoher Inful

Fig. 55 Die Arka des hl. Anastasius im Tabernakel Giorgios

angetan auf einem nach vorne schräg abfallenden Ruhebett, dessen Falten deutlich er-
kennbar sind.

Eine Bischofsfigur auf einem Sarkophagdeckel befindet sich heute an die innere Ein-
gangswand angelehnt im Äskulaptempel (Fig. 53). Auch sie ist durch eine hohe Inful aus-
gezeichnet und das Ruhebett durch Falten an der Vorderseite angegeben. Die Maße:
(100 X 180 cm) stimmen mit denen der Arka überein.

Doch diese Übereinstimmungen könnten auch zufällig sein, wichtiger ist der stilistische
Zusammenhang. Vergleichen wir die Figur im Äskulaptempel mit der männlichen Figur
links neben der Madonna an der Predella der Arka — sie stellt auch den hl. Doymus
dar — s0 ergibt sich sofort die Identität der Hände. Nicht nur in der Gewandbehandlung,
mit den auffallenden, halbrunden Falten über die Mitte und dem halbumgeschlagenen

!,S) Illyricum sacrum I, pag. 492.
 
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