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1OO II. For/Nesi.cs Sludien zur Entwicklungsgescliichte der Archilektur und Pla'stik des XV. jhs. in Dalmatien

Auch das nächstfolg-ende Kapitell stammt aus dieser Bauperiode, wenn auch gewiß
nicht von der Hand des Meisters selbst. Doch ist die Ähnlichkeit dieses Kapitells (Fig'. 80
rechts und Fig\ 81) mit den Maskerons des Brunnens so groß, daß wir es einem der vielen
auch dort beschäftigten Gesellen des Meisters zuschreiben müssen.

Mehr Schwierigkeiten bereitet das nächste Kapitell (3). Der geflügelte Putto (Fig. 82)
scheint zunächst für die Periode de.s Onofrius zu fortgeschritten und eine leise Ahnlich-

keit mit den Putten der beiden Renaissancekapitelle ist gewiß vorhanden. Aber der Ge-
samtaufbau ist grundverschieben. Während bei den beiden Michelozzokapitellen (4 und 5)
(Fig. 90 und 91 auf S. 110 und 111) durch einen festen Kapitellkörper, an den sich die
Putten eng anschmiegen, dem Ausdrucke der Festigeit, Geschlossenheit voll Reclmung
getragen ist, sehen wir hier dieselbe Tendenz, durch starke Unterhöhlung eine feine Licht-
und Schattenwirkung zu erzielen, wie an den bisher besprochenen Kapitellen, besonders
dem letztg’enannten (2). Dazu kommt noch, daß wir an der Innenseite zwei Vbg-el in ähn-
lich heralischer Anordnung wie auf Kapitell (1) finden151).

1>4) Es ist merkwiirdig, daß diese aus dem XV. Jh. aus dem XIII. Jli. stammen. Speziell das Kapitell mit den
stammenden Arbeiten schlagende Analogien zu ÄVerken in nach den Ecken sehenden Vögeln ist einem an der Kanzel
der Heimat des Onofrio aufweisen, Werken, die aber schon in Salerno verwandt.
 
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