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H. Fot.nesics Studien zur Entwicklungsgeschichte der Architektur und Plastik des XV. Jhs. in Dalmatien I 2 I

Fig. 103 Die Dogana zu Ragusa

VI.

Das Ausklingen der Gotik in Dalmatien

A. Die Vollendung des Rektorenpalastes durch Giorgio da Sebenico

War bisher die Kunst Ragusas unbekümmert um die Umgebung ihre eigenen Wege
gegangen, so trat nun nach dem Scheiden Michelozzos eine Verschmelzung mit der Kunst-
richtung des übrigen Dalmatien ein. Denn Giorgio, der Dombaumeister von Sebenico, wurde
berufen, den Rektorenpalast fertig auszubauen (Anh. II, Nr. 69).

Seine erste Sorge mußte darauf gerichtet sein, die Halle einzuwölben. Und da ihm die
früher besprochene Wölbungsart der Hängekuppel noch unbekannt war, blieb ihm nichts
anderes übrig, als das ihm geläufige Kreuzgewölbe anzubringen. Dies war aber nur mög-
lich, indem er die Birnstäbe seiner Gewölbsrippen in jeder Ecke, dort wo sie mit den
Archivolten Michelozzos zusammenstießen, über deren Profilierung hinwegführte. Auf diese
Weise ist das ganz unorganische Kreuzgewölbe entstanden, dessen Vorhandensein bisher
unverständlich war (Fig. 102).

Leichter als im Erdgeschoß, wo Giorgio an den Bau Michelozzos anknüpfen mußte, ge-
staltete sich seine Aufgabe im Oberstock, wo er noch die Formen des Onofrio vorfand.
Es scheint, daß sich seine Tätigkeit hier nur auf die Wiederinstandsetzung des Vorhandenen

Jahrbuch des kunsthist. Instituts der k. k. Z. K. fiir Denkraalpflege 1914 j 6
 
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