H. Foi.nksics Studien zur Entwicklungsgesckichte der Architektur und Plastik des XV. Jhs. in Dalmatien 13A
Donatellokinder191). Auch die reichen Fruchtgirlanden, die die Putti tragen, weisen auf
diese Schule.
Nach dem Charakter dieses Frieses sollte man annehmen, daß Andrea, sei es nun in
Padua oder an anderem Orte, mit der Kunst Donatellos in Berührung gekommen sei192).
Dies wäre ja gewiß möglich, allein es gibt noch einen zweiten Weg, auf dem Meister
Andreas den Donatellesken Stil kennen lernen konnte, und dieser scheint mir der wahr-
scheinlichere, nämlich durch die Yermittlung eines Meisters, der uns im folgenden noch
viel beschäftigen wird, des Niccolö Fiorentino.
Fig. 108 Detail vom Baptisterium zu Traü
Wenn wir vorläufig' von dem Wege, über den Alexi mit den Formen des neuen
Stiles bekannt wurde, absehen, sicher ist, daß er sie kannte und daß er seine Motive bald
der gotischen Giorgioschule entnahm, bald den vorbildlichen Werken Donatellos und diese
willkürlich gruppierte, ohne sich weiter um stiltheoretische Erwägungen zu bekümmern.
Dabei unterlaufen ihm die merkwürdigsten Verstöße. So wirkt es z. B. unglaublich hilflos,
daß er die Pilaster der Eingangswand oberhalb des mit einer Inschrift versehenen Tür-
sturzes glatt absägte, obwohl eine entsprechende Profilierung' des Türsturzes dem Übel auf
die einfachste Weise abgeholfen hätte.
191) Am deutlichsten zeigt sich dies beim Vergleich 192) Aus dem Squarcionekreis wird uns zwar von
des ersten Putto rechts oder des unter der Last des einem „Sciavone“ berichlet, der heißt aber nicht Andrea,
Kranzes sich beugenden (auf Fig. 108) mit dem Amor im sondern Gregorio. Dieser Gregorio ist ein Schwiegersohn
Bargello (Klassiker der Kunst S. 32) und mit dem an der Giorgios da Sebenino. Arcbivio nuovo Veneto 1900 S. 286.
Sängertribiine (Klass. d. K. S. 53.)
Donatellokinder191). Auch die reichen Fruchtgirlanden, die die Putti tragen, weisen auf
diese Schule.
Nach dem Charakter dieses Frieses sollte man annehmen, daß Andrea, sei es nun in
Padua oder an anderem Orte, mit der Kunst Donatellos in Berührung gekommen sei192).
Dies wäre ja gewiß möglich, allein es gibt noch einen zweiten Weg, auf dem Meister
Andreas den Donatellesken Stil kennen lernen konnte, und dieser scheint mir der wahr-
scheinlichere, nämlich durch die Yermittlung eines Meisters, der uns im folgenden noch
viel beschäftigen wird, des Niccolö Fiorentino.
Fig. 108 Detail vom Baptisterium zu Traü
Wenn wir vorläufig' von dem Wege, über den Alexi mit den Formen des neuen
Stiles bekannt wurde, absehen, sicher ist, daß er sie kannte und daß er seine Motive bald
der gotischen Giorgioschule entnahm, bald den vorbildlichen Werken Donatellos und diese
willkürlich gruppierte, ohne sich weiter um stiltheoretische Erwägungen zu bekümmern.
Dabei unterlaufen ihm die merkwürdigsten Verstöße. So wirkt es z. B. unglaublich hilflos,
daß er die Pilaster der Eingangswand oberhalb des mit einer Inschrift versehenen Tür-
sturzes glatt absägte, obwohl eine entsprechende Profilierung' des Türsturzes dem Übel auf
die einfachste Weise abgeholfen hätte.
191) Am deutlichsten zeigt sich dies beim Vergleich 192) Aus dem Squarcionekreis wird uns zwar von
des ersten Putto rechts oder des unter der Last des einem „Sciavone“ berichlet, der heißt aber nicht Andrea,
Kranzes sich beugenden (auf Fig. 108) mit dem Amor im sondern Gregorio. Dieser Gregorio ist ein Schwiegersohn
Bargello (Klassiker der Kunst S. 32) und mit dem an der Giorgios da Sebenino. Arcbivio nuovo Veneto 1900 S. 286.
Sängertribiine (Klass. d. K. S. 53.)