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138 H. Foi.nksics Studien zur Erltwicklungsgeschichte der Architektur und Plastik des XV. Jhs. in Dalmatien

risse läßt es zweifellos erscheinen, daß der sogenannte Äskulap-Tempel in Spalato sowohl
in den Proportionen als auch im Gewölbe in weit höherem Maße als beim ßaptisterium
zum Vorbilde diente. Da die ganze Raumgestaltung durch das Gewölbe bedingt ist, müssen
wir unsere Aufmerksamkeit zunächst diesem zuwenden.

Fig. 113 Untersicht in die kassettierte Wölbung des „Äskulap-Tempels“ zu Spalato

Niccolö wagte es, die antike Tonnenwölbung in ihrer ganzen Spannweite und ohne
Zuhilfenahme gotischer Konstruktionselemente wieder aufzunehmen.

Er konnte demnach nicht mehr wie Alexi nur wenige Steine steil gegeneinanderlehnen,
sondern mußte seine Tonne aus großen Keilsteinen schachbrettartig zusammenfügen.
(Fig. 113 und 114). In der Weite seiner Wölbung hat Niccolö sogar die Vorhalle an der
Pazzi-Kapelle übertroffen.

Die reiche Innendekoration gliedert sich in dreifacher Weise: einen hohen Sockel mit
Unterbau, darüber die eigentliche Zellawand mit Nischen und Rundbogenfenstern und oben
 
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