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H. Folnesics Studien zur Entwicklungsgescliichte der Architektur und Plastik des XV. Jhs. in Dalmatien 157

4. Die Kuppel

Der schwierigfste Teil der Einwölbung war naturgemäß die Vierung. Die beiden dem
Langhause zugekehrten Vierungssäulen stammten noch aus Giorgios erster Zeit, dann war
die Erhöhung des Chores vorgenommen worden und die beiden der Apsis zugekehrten
Vierungssäulen wurden auf das erhöhte Niveau gestellt. Dadurch ergab sich bei gleicher
Säulenhöhe eine verschiedenhohe Kapitellzone230). Über diese Diskrepanz wird das Auge

Fig. 140 Dom in Sebenico, westliches Vierungskapitell

des Beschauers durch eine Häulung malerischer Gesimse und Unterteilungen hinweggetäuscht,
die alle den Sinn haben, die architektonischen Hauptformen zu verwischen. Diesem Zwecke
dient auch die merkwürdige Bildung der Kapitelle. Während die dem Langhause zugekehrten
Vierungskapitelle (Fig. 140) die reichste giorgeske Ausbildung des letzten Bontypus (vgl.

putz vom Anfange des XIX. Jhs. verdeckt ist, als auch
von oben besichtigen. Dabei ergab sich, daß es sich um
eine gewöhnliche, aus nahezu unbehauenen Steinen gefügte
Tonne handelt, die niemals dazu bestimmt gewesen sein
kann, gleichzeitig als Dach zu dienen und somit keines-

wegs in die Reihe zwischen Äskulaptempel und Dom in
Sebenico gehört. In der eben erschienenen Monographie
wiederholt Frey diese Ansicht auf S. 122.

230) Abgeb. bei I.vekovic, II, T. 76.
 
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