H. Fot.nesics Studien zur F.ntwicklungsgeschichte der Architektur und Plastik des XV. Jhs. in Dalmatien 18 I
7. Ein ähnliches Stück befindet
in der Badia die Curzola (Fig. 158).
Dieses stammt der Tradition nach aus
Bosnien.
8. Das von Venturi genannte in
Traü und
9. das weitaus schönere (Fig. 159)
im Dom zu Arbe, die zuerst einen ent-
schiedenen Renaissanceeinfluß verraten.
10. Im Dome zu Sebenico befin-
det sich das einzige datierte Stück, es
trägt die Inschrift: Magister fuit huius
operis presbyter Georgius Petri Ca-
nonicus Spalatensis MCCCCXL. M.
Martio. Dieses ist das qualitativ ge-
ringste von den genannten Stücken.
Wir sehen also, daß das Vorgehen
Venturis, aus einer großen Gruppe ein
Stück herauszugreifen und einem be-
stimmten Meister zuzuschreiben, zu
keinem günstigen Resultate führen
konnte.
B. Die Verkündigungsgruppe
am Eingang der Orsini-Kapelle
Ganz ähnlich verhält es sich mit
einer anderen Zuschreibung Venturis
an Niccolö Fiorentino, diesmal im Ver-
eine mit Alexi267). Über den Eingangspilastern der Orsini-Kapelle in Traü befinden sich
zwei Statuen, Mariae Verkündigung darstellend. Sie sind nicht für diesen Aufstellungsort
gearbeitet und nur lose auf das weit vorkragende Kranzgesimse gestellt. Ihr hoher und
dunkler Aufstellungsort macht eine photographische Aufnahme unniöglich, ebenso eine
genaue Besichtigung268). Auch in diesem Falle übersieht Venturi, daß es sich um eine
größere Gruppe von ganz ähnlichen Statuen handelt.
In Dalmatien sind noch einige von den alten Ziborien über den Hochaltären erhalten.
Das älteste in Arbe, das freilich überarbeitet, noch in den Kunstformen der Völker-
wanderungszeit gehalten ist. Dann das im Dome zu Cattaro, das ganz mit den Ziborien
Süditaliens zusammengeht, ferner das von Traü und als jüngstes das von Curzola. Wie
lange diese Ziborien in Dalmatien im Gebrauche waren, haben wir früher (S. 46, Note 38)
gesehen, wo noch 1439 ein derartiges Ziborium für S. Francesco in Sebenico bei L. Pincino
bestellt wird.
Im XIV. Jh. scheint die Sitte aufgekommen zu sein, auf die Ecken dieser Tabernakel
die Verkündigungsstatuen zu stellen. Am Ziborium in Traü befinden sich die ältesten der-
artigen Statuen269).
267) Arte XI, pag. 44. 268) Abgeb. Ivekovic, T. 26. 269) Abgeb. Ivekovic I, T. 23.
7. Ein ähnliches Stück befindet
in der Badia die Curzola (Fig. 158).
Dieses stammt der Tradition nach aus
Bosnien.
8. Das von Venturi genannte in
Traü und
9. das weitaus schönere (Fig. 159)
im Dom zu Arbe, die zuerst einen ent-
schiedenen Renaissanceeinfluß verraten.
10. Im Dome zu Sebenico befin-
det sich das einzige datierte Stück, es
trägt die Inschrift: Magister fuit huius
operis presbyter Georgius Petri Ca-
nonicus Spalatensis MCCCCXL. M.
Martio. Dieses ist das qualitativ ge-
ringste von den genannten Stücken.
Wir sehen also, daß das Vorgehen
Venturis, aus einer großen Gruppe ein
Stück herauszugreifen und einem be-
stimmten Meister zuzuschreiben, zu
keinem günstigen Resultate führen
konnte.
B. Die Verkündigungsgruppe
am Eingang der Orsini-Kapelle
Ganz ähnlich verhält es sich mit
einer anderen Zuschreibung Venturis
an Niccolö Fiorentino, diesmal im Ver-
eine mit Alexi267). Über den Eingangspilastern der Orsini-Kapelle in Traü befinden sich
zwei Statuen, Mariae Verkündigung darstellend. Sie sind nicht für diesen Aufstellungsort
gearbeitet und nur lose auf das weit vorkragende Kranzgesimse gestellt. Ihr hoher und
dunkler Aufstellungsort macht eine photographische Aufnahme unniöglich, ebenso eine
genaue Besichtigung268). Auch in diesem Falle übersieht Venturi, daß es sich um eine
größere Gruppe von ganz ähnlichen Statuen handelt.
In Dalmatien sind noch einige von den alten Ziborien über den Hochaltären erhalten.
Das älteste in Arbe, das freilich überarbeitet, noch in den Kunstformen der Völker-
wanderungszeit gehalten ist. Dann das im Dome zu Cattaro, das ganz mit den Ziborien
Süditaliens zusammengeht, ferner das von Traü und als jüngstes das von Curzola. Wie
lange diese Ziborien in Dalmatien im Gebrauche waren, haben wir früher (S. 46, Note 38)
gesehen, wo noch 1439 ein derartiges Ziborium für S. Francesco in Sebenico bei L. Pincino
bestellt wird.
Im XIV. Jh. scheint die Sitte aufgekommen zu sein, auf die Ecken dieser Tabernakel
die Verkündigungsstatuen zu stellen. Am Ziborium in Traü befinden sich die ältesten der-
artigen Statuen269).
267) Arte XI, pag. 44. 268) Abgeb. Ivekovic, T. 26. 269) Abgeb. Ivekovic I, T. 23.