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Anton Gnirs Grundrißformen istrischer Kirchen aus dem Mittelalter
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Ein ähnlicher Bautypus wie in S. Quirino ließ stuhl späte Zutaten. Aus der Mitte des XV.Jhs.
sich in dem durch eine Grabung wiedergewonnenen stammt der gotische Anbau der Sakristei. Eine
Grundriß der Kirche S. Pietro (frühmittelalterlicher gleichartige Anlage findet sich in der altertümiichen
Abb. 22 S. Quirino bei Dignano. Planskizze der Basilika (Aj
und der in ihrem Mittelschiffe eingerichteten Kirche des XVIII. Jhs. (B)
Bau, jetzt Ruine) in Ossero wieder erkennen, die
nach ihrem teilweisen Einsturz im Jahre 1625 bei
völligem Aufgeben des alten Grundrisses umgebaut
worden war. Der romanische Anbau einer Sakristei
dürfte aus dem XIII. Jh. stammen.
Eine Vereinfachung der Bauform der kleinen
dreichorigen Basiliken zu einem einheitlichen Lang-
haus mit drei halbrunden Altarnischen führte zu
einer Grundrißanordnnng, die in Istrien frühromani-
schen Kirchen eigen ist.
Im Grundriß unverändert hat sich eine hieher
gehörige Anlage in der Friedhofskirche S. Vincenti
erhalten (Fig. 24). Ein einfaches Langhaus auf einer
etwas unregeimäßigen Grundfläche mit einem Haupt-
eingang in der Front und einem Seiteneingang
wird von drei tiefen Apsiden abgeschlossen. Cha-
rakteristisch ist für diese Bauform das Ausgleichen
der Apsiden zu einem geradlinigen Mauerabschluß
als Rückwand des ganzen Baukörpers. Als Licht-
wege dienen hier schmale, mit Bogen abgeschlossene
Fenster. Das große Seitenfenster und die runden
Fensterlöcher in der Front sind wie der Glocken-
Kirche wieder, die am nördlichen Ausgang der O.rt-
schaft Peroj (bei Pola am Kanal von F'asana) liegt.
Der Bauform ist auch hier durch das einheitliche,
Fig. 23 S. Quirino bei Dignano.
Kapitell von der Pergola
oblonge Langhaus mit der Apsidenwand als Ab-
schluß gegeben, die wie andere Kirchen der gleichen
Zeit mit polychromenWandbildern (Darstellung von
Anton Gnirs Grundrißformen istrischer Kirchen aus dem Mittelalter
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Ein ähnlicher Bautypus wie in S. Quirino ließ stuhl späte Zutaten. Aus der Mitte des XV.Jhs.
sich in dem durch eine Grabung wiedergewonnenen stammt der gotische Anbau der Sakristei. Eine
Grundriß der Kirche S. Pietro (frühmittelalterlicher gleichartige Anlage findet sich in der altertümiichen
Abb. 22 S. Quirino bei Dignano. Planskizze der Basilika (Aj
und der in ihrem Mittelschiffe eingerichteten Kirche des XVIII. Jhs. (B)
Bau, jetzt Ruine) in Ossero wieder erkennen, die
nach ihrem teilweisen Einsturz im Jahre 1625 bei
völligem Aufgeben des alten Grundrisses umgebaut
worden war. Der romanische Anbau einer Sakristei
dürfte aus dem XIII. Jh. stammen.
Eine Vereinfachung der Bauform der kleinen
dreichorigen Basiliken zu einem einheitlichen Lang-
haus mit drei halbrunden Altarnischen führte zu
einer Grundrißanordnnng, die in Istrien frühromani-
schen Kirchen eigen ist.
Im Grundriß unverändert hat sich eine hieher
gehörige Anlage in der Friedhofskirche S. Vincenti
erhalten (Fig. 24). Ein einfaches Langhaus auf einer
etwas unregeimäßigen Grundfläche mit einem Haupt-
eingang in der Front und einem Seiteneingang
wird von drei tiefen Apsiden abgeschlossen. Cha-
rakteristisch ist für diese Bauform das Ausgleichen
der Apsiden zu einem geradlinigen Mauerabschluß
als Rückwand des ganzen Baukörpers. Als Licht-
wege dienen hier schmale, mit Bogen abgeschlossene
Fenster. Das große Seitenfenster und die runden
Fensterlöcher in der Front sind wie der Glocken-
Kirche wieder, die am nördlichen Ausgang der O.rt-
schaft Peroj (bei Pola am Kanal von F'asana) liegt.
Der Bauform ist auch hier durch das einheitliche,
Fig. 23 S. Quirino bei Dignano.
Kapitell von der Pergola
oblonge Langhaus mit der Apsidenwand als Ab-
schluß gegeben, die wie andere Kirchen der gleichen
Zeit mit polychromenWandbildern (Darstellung von