Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
65

Lf.o Pt.aniscig Die Sammlung Fischel, Wien

66

tigen kunsthistorischen Wert2). Das erstdatierte Bild
Jacopellos ist, wie bereits erwähnt, der Markuslöwe
vom Jahre 1415. Ein vollendetes Werk, von einem
sicherlich reifen Kiinstler, der schon ganz in den
Bahnen des Quattrocento wandert. Die erste Nach-
richt von Jacopello fällt in das Jahr 1400, wo er als

neue Richtung der venezianischen Malerei repräsen-
tiert, Bilder geschaffen haben muß, die die Charak-
teristik des neuen Stils noch nicht aufweisen.

Von einemWerke aus dem Jahre 1401, das ver-
loren gegangen ist, haben wir Nachrichten; es war
dies eine Pala in Pesaro. Nehmen wir nun mitTesti3)

Fig- 3i

Fig- 32

Jacopello dal Fiore(?), Mittelstück und Seitenflügel eines Hausaltärchens

Zeuge und Maler angeführt wird. Also am Anfange
des Jahrhunderts muß unser Künstler kein junger
Mann mehr gewesen sein. Die Annahme liegt nun
nicht ferne, daß Jacopello vor seinem Markuslöwen,
der schon die von Gentile de Fabriano beeinflußte

2) Jacopo signiert auch Jacometo und Jacomelo
de Fior. Auf dem hier oft erwähnten Markuslöwen: Ja-
copellus de Fiore.

an, der Aufenthalt Gentiles da Fabriano in Venedig
falle um das Jahr 1409, so kann die Pala in Pesaro
dessen Einfluß noch nicht gezeigt haben, vielmehr
muß sie jene Charakteristika, die der venezianischen
Malerschule am Ende des Trecento, aus der ja Jaco-
pello hervorgegangen ist, eigen sind, aufweisen.

3) I.. Testi, Storia della pittura veneziana I. Ber-
gamo 1909.

Jahrbuch des kunsthist. Instituts der k. k. Z.K. für Denkmalpflege 1914. Beiblatt
 
Annotationen