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Leo Planiscig Die Sammlung Fischel, Wien

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in der Augsburger Gemäldegalerie (ailegorische
Darstellungen). (01, Leinwand.)

Vom Neapolitaner Francesco Solimena
(1657 bis 1747) besitzt die Sammlung eine kleine
Sibylle (Fig. 43), welclie alle charakteristischen
Merkmale dieses in Wien sehr gut vertretenen Ma-
lers aufweist. Eine Wiederholung desselben Bildes,

Mura ist der Hauptschüler Solimenas gewesen und
neben Sanfelice, Bonito, Rossi und Cappella auch
jener, der dem Meister in den bewegten Kompo-
sitionen, in den Farben und im Chiaroscuro am
meisten nahe kam. Hauptsächlich hat er für Neapel
und für das königliche Schloß in Turin gearbeitet
(Öl, Leinwand, 90 X 75 cm)•

Fig. 45 Jan Massys, Hl. Magdalena

jedoch qualitativ geringer, befindet sich in der Ga-
lerie der Akademie der bildenden Künste in Wien;
eine flotte Vorzeichnung in der Sammlung meines
Freundes und Kollegen Dr. Oswald v. Kutschera in
Wien (Öl, Leinwand, 65 X 50 cm).

Für ein sicheres Werk des in Neapel sehr be-
kannten und geschätzten Francesco deMura, ge-
nannt Franceschiello, halte ich eine ganz in der
Art des Solimena ausgeführte Deckenskizze (Fig. 44).
Dargestellt ist Marias Himmelfahrt zwischen Heiligen.

Ein besonders schönes und kunsthistorisch wert-
volles Bild ist die hl. Magdalena vonjan Massys
(Fig. 45) (Öl, Holz,. 100 X 73 cm). Das Bild ist
„Joanis Massiis pingebat“ bezeichnet, doch scheint
die Signatur eine spätere Zutat zu sein. Nichtsdesto-
weniger haben wir es hier mit einem echten Bilde
des Meisters zu tun. Es genügt ein Vergleich mit
dem Bilde des Wiener Hofmuseums Nr. 693, Lot und
die Töchter, mit dem Bilde gleichen Sujets im
Museum zu Brüssel Nr. 341, oder mit der keuschen
 
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