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Leo Pr.ANiSCiG Die Sammlung Fischel, Wien
90
E'g- 55 Franz Wagenschön, Die Steinigung des hl. Stephanus
Eine mythologische Szene, das Gastmahl der
Götter darstellend, möchte ich einem wenig be-
kannten Maler, Johann RudolfByss (geb. 1660 in
Solothurn, f i738 in Würzburg), zuschreiben (Fig. 50).
Es ist eine in der Komposition sehr bewegte Dar-
stellung, die ganz in der Art der Romanisten oder
der rudolfinischen Maler behandelt ist. J. R. Byss,
der hauptsächlich in Prag, Wien und Würzburg tätig
gewesen ist, huldigte als Freskant, wie wir aus der
Decke der Reichshofkanzlei in Wien oder an jenen
Von Jan Baptist van der Meiren (geb. in
Antwerpen 1664, gest. 1708) besitzt die Sammlung
Fischel eine geistreiche Kampfszene (Fig. 51), welche
die Signatur des Künstlers, B. van der Meiren,
trägt (Öl, Kupfer, 28 X 40 cm). Bilder von diesem
späten Niederländer, der 1695 in Wien gewesen sein
soll, befinden sich hauptsächlich in der Galerie
Liechtenstein zuWien, in Dresden und in Stockholm.
Von L. Backhuysen ist eine schöne, voll-
signierte Seelandschaft (Fig. 52).
des jüngeren im Wagen sitzendenMannes zu schließen,
ein Triumphzug des Kardinalinfanten Ferdinand. Wie
stark die Anlehnung an Rubens ist, zeigt uns ein Ver-
gleich mit dem „Triumph des Abendmahls über dieUn-
wissenheit“imPrado-Museum: das weiße Viergespann,
die schreitende Lenkerin und der Posaunenengel sind
ganz diesem Bild entnommen (Öl, Holz, 50'5X59’5cm).
des Altmannisaales und des Refektoriums im Stifte
Göttweig sehen können, der italienischen Barock-
kunst; als Maler kleiner Bilder nähert er sich hin-
gegen der der Niederländer. Zwei mythologische Dar-
stellungen in der Universitätsgalerie zu Würzburg,
sind stilistisch stark mit unserem Bilde verwandt
(Öl, Holz, 52‘/2 X 75 cm).
Leo Pr.ANiSCiG Die Sammlung Fischel, Wien
90
E'g- 55 Franz Wagenschön, Die Steinigung des hl. Stephanus
Eine mythologische Szene, das Gastmahl der
Götter darstellend, möchte ich einem wenig be-
kannten Maler, Johann RudolfByss (geb. 1660 in
Solothurn, f i738 in Würzburg), zuschreiben (Fig. 50).
Es ist eine in der Komposition sehr bewegte Dar-
stellung, die ganz in der Art der Romanisten oder
der rudolfinischen Maler behandelt ist. J. R. Byss,
der hauptsächlich in Prag, Wien und Würzburg tätig
gewesen ist, huldigte als Freskant, wie wir aus der
Decke der Reichshofkanzlei in Wien oder an jenen
Von Jan Baptist van der Meiren (geb. in
Antwerpen 1664, gest. 1708) besitzt die Sammlung
Fischel eine geistreiche Kampfszene (Fig. 51), welche
die Signatur des Künstlers, B. van der Meiren,
trägt (Öl, Kupfer, 28 X 40 cm). Bilder von diesem
späten Niederländer, der 1695 in Wien gewesen sein
soll, befinden sich hauptsächlich in der Galerie
Liechtenstein zuWien, in Dresden und in Stockholm.
Von L. Backhuysen ist eine schöne, voll-
signierte Seelandschaft (Fig. 52).
des jüngeren im Wagen sitzendenMannes zu schließen,
ein Triumphzug des Kardinalinfanten Ferdinand. Wie
stark die Anlehnung an Rubens ist, zeigt uns ein Ver-
gleich mit dem „Triumph des Abendmahls über dieUn-
wissenheit“imPrado-Museum: das weiße Viergespann,
die schreitende Lenkerin und der Posaunenengel sind
ganz diesem Bild entnommen (Öl, Holz, 50'5X59’5cm).
des Altmannisaales und des Refektoriums im Stifte
Göttweig sehen können, der italienischen Barock-
kunst; als Maler kleiner Bilder nähert er sich hin-
gegen der der Niederländer. Zwei mythologische Dar-
stellungen in der Universitätsgalerie zu Würzburg,
sind stilistisch stark mit unserem Bilde verwandt
(Öl, Holz, 52‘/2 X 75 cm).