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Fritz Saxi. Eine deutsche Kopie von Mantegnas Grablegung B. 3 in Klosterneuburg

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Künstler nicht übernommen. Gibt es doch derartiges
nicht in seiner Umgebung.

Endlich ist als fundamentaler Unterschied zu
betonen, daß der nordische Künstler als stark idea-
listisches Element die Farbe verwendet. Mantegnas

tegna, der ihm im malerischen Empfinden am ver-
wandtesten scheint. Allein die alte Tradition in ihm
ist zu mächtig, die eigentlichen Probleme des Vor-
bildes sind ihm zu fremd und er wandelt es daher
vollkommen um.

Graphik läßt dagegen — im Gegensatz etwa zu der
Dürers — der Farbe keinen Spielraum.

Fassen wir zusammen: Der nordische Künstler
steht noch in der gotisch-realistischen malerischen
Tradition. Aber die Zeit strebt nach einer Klärung
der Form. Die zu erreichen, lehnt er sich an Man-

Daß nach dem Gesagten die von List vor-
geschlagene Datierung: „Mitte des XVI. Jhs.“ unmög-
lich oder zumindest ganz unwahrscheinlich ist, ist
ohneweiters klar. Das Werk steht auf der Stilstufe
der ersten Jahrzehnte des XVI. Jhs.

Fritz Saxi..
 
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