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ANTON MATRjÖEK pAne neue Handscbrift der Salzburger Bertoitgruppe

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wir, daß zwei von ihnen, der Tempelgang Mariä und
die Geburt Christi, abgesehen von einigen geringen
Abweichungen, kompositioneli identisch sind. Bei der
Szene des Tempelganges ist die Peristylarchitektur,
in der die dargestellten Figuren stehen, dieseibe. In

und eine andere gleichfaüs auf die Antike zurück-
gehende Gestait den Säulenfuß. Die Geburt Christi
ist in der Prager Handschrift gewissermaßen ver-
einfachU). Die Architektur weist einfachere Formen
auf, jedoch stimmt die Darsteiiung der Geburt, —

Fig. i Perikopembuch.

Piaristenkollegium in Prag. Fol. ib: Übergabe der Schrift an den hl. Petrus

der Prager Handschrift vermissen wir die Figur des
hi. Joseph, sehen aber eine über dem dreieckigen
Giebel sich aufhebende Architektur, die in dem Mün-
chener Perikopenbuch fehlt. Die Typen der hi. Maria,
Anna, Simeon und des obenschwebenden Engels
stimmen in Gestus, Umriß und ailen Details voii-
kommen überein. In beiden Darsteilüngen bildet die
Figur des antiken Dornziehers das Säulenkapitäi,

Maria im Bett, der hl. Joseph, die Frau und das
Christuskind im Bade — bis in die Einzeiheiten mit
dem Biide des Münchener Perikopenbuches überein.
Desgleichen treten auch in der rechten Häifte des
Bildes weniger Cestaiten auf: in der Prager Hand-

6) Eine ähnliche Vereinfachung der Darstellung kommt
auch im Perikopenbuche des Custos Bertolt vor.
 
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