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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 5.1887

DOI Artikel:
Ilg, Albert: Die Werke Leone Leoni's in den kaiserlichen Kunstsammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.5532#0103
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NACHTRÄGE.

Zu dem im I. Bande gegebenen Artikel über Adrian de Fries wäre noch nachzutragen, dass nach
Gerber's Taphographie Kaiser Rudolph II. i58g die königliche Domgruft bei St. Veit in Prag unter der
Orgel von Alexander Colin von Nürnberg (sie!) oder wahrscheinlicher durch Adrian de Fries um
32.000 Ducaten errichtet habe. (?) Vergl. auch Schottky, Prag, wie es ist, II. p. 166.

Im Jahre 1611 wurde der spanische Saal der Burg in Prag von dem Bildhauer Adrian de Fries mit
Statuen geschmückt. Schottky, ibid., II. p. 299.

"Wie mir Herr k. k. Custos-Adjunct Dr. Th. Frimmel freundlichst mittheilt, befindet sich im gross-
herzoglichen Museum zu Braunschweig das bronzene Bild eines Feldherrn zu Pferde, mit einem Harnisch
bekleidet, das Gesicht mit Schnurrbart, o-5o Cm. hoch. Das Pferd ist in bäumender Stellung. Auf der
niedern, ovalen Plinthe steht in Renaissance-Majuskeln: ADRIANVS DE VRIES HAGIENSIS FACIEBAT. (Nicht:
Fries.)

Zu p. 129. — Nach Keyssler's Reisen, 2. Auflage, II., p. 1223, hat es allen Anschein, dass die
beiden, jetzt in Schönbrunn befindlichen Herculesgruppen zu des Verfassers Zeit sich in Wien, im Stadt-
palais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse, befanden.

Das Inventar der Rudolphinischen Kunstkammer von circa i63o in der k. k. Hofbibliothek erwähnt
die Gruppe: Centaurus Hercules vnd Dianira von Metal (Taf. XIV.), Fol. 21'. — Eine schöne grosse Taffei
von Metall, darauf Kayser Rudolfus hochlöbigister Gedächtnus, auf einem Ross sitzend, wie Er die sieben
freyen Künste in Behamb führt, Fol. 26. — Eine grosse Metallene Taffei, an der Maur henckendt, Kayser
Rudolfi Infention, als Er Raab eingenommen, ibid. — Kayser Rudolfi Brustbildt, rundt von Metall gössen,
Fol. 29.

Ein weiteres verlorenes Werk des Künstlers für den Kaiser erwähnt das citirte Inventar der Prager
Kunstkammer circa i63o, Fol. 45': Ein schöner tisch von jaspis eingelegt, mit landschafften, mit einem
metallenen fuess von Adrian de Fries. (Mittheilung des Herrn k. k. Custos W. Boeheim.)

Zu der Abhandlung über das Spielbrett von Hans Kels im III. Bande: Unser Schnitzwerk wird als
Besitz der kaiserlichen Schatzkammer noch erwähnt von Joh. Neiner, Vienna curiosa et gratiosa, 1720— 1721,
III. p. 21. Den Namen Kels betreffend theilt mir Herr Dr. Marc. Rosenberg in Carlsruhe freundlichst mit,
dass ein Formschneider Martin Keltz, den auch Baader, Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs, p. 5,
Nr. 5, erwähnt, in jener Stadt 1526 vorkommt; ferner, dass in Strassburg heute noch ein Goldschmied
Eduard Keltz lebe. Ich füge noch hinzu, dass in Moscherosch's Philander von Sittewald ein med. doct.
Kelss eine Rolle spielt.

Zu dem Aufsatze über Giovanni da Bologna im IV. Bande: Die Gruppe des ein Pferd zerreissenden
Löwen ist nach Giulio Romano modellirt. B. XV, p. 429, 107. Von Adam Ghisi gestochen.

In dem oben erwähnten Inventar der Prager Kunstkammer von circa i63o (k. k. Hofbibliothek)
werden die Bronzen des Künstlers: Centaurus mit einem Weib von Metal (Fol. 21'), Centaurus vnd
Dianira von Metall (ibid.) angeführt. Es sind zwei der noch heute im kaiserlichen Kunstbesitz befindlichen
Stücke und deren Provenienz im Aufsatze also richtig gefolgert. Daselbst erscheinen auch: Zwey Bilder
von Metal Rapto de Sabini genandt (Fol. 22).

p. 44 kam durch einen Lapsus statt Schwester — Tochter Maximilians zu stehen.

Zu dem Aufsatze über die Büste des Fracastoro in vorliegendem Bande: Ein späteres Porträt des
Gelehrten hat N. de Larmessin in Kleinfolio gestochen.
 
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