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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 5.1887

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Engerth, Eduard von: Gerard David's Triptychon: Der Erzengel Michael
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https://doi.org/10.11588/diglit.5532#0129
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GERARD DAVID.

(Das Original befindet sich im Museum zu Arras.)

GERARD DAVID'S TRIPTYCHON: DER ERZENGEL MICHAEL.

Von

Eduard Ritter von Engerth.

n den ersten drei Bänden dieses Jahrbuches habe ich über Bilder des kaiserlichen
!Besitzes berichtet, welche, seit kürzerer oder längerer Zeit anderweitig verwendet, der
allgemeinen Betrachtung nicht zugänglich waren, aber zur Zeit der Eröffnung des
neuen kunsthistorischen Museums in Wien mit der kaiserlichen Gemäldesammlung
vereinigt zur Aufstellung gelangen sollen. Gegenwärtig habe ich von einem Bilde zu
sprechen, welches, in jüngster Zeit neu erworben, eine Bereicherung von ausser-
gewöhnlichem künstlerischem und historischem Werthe für die kaiserliche Gemälde-
sammlung sein wird: es ist dies das in der Auction Artaria am i3. Jänner dieses Jahres angekaufte hoch-
interessante Triptychon aus der altniederländischen Schule, welches seit ungefähr zwei Decennien als ein
Werk des Gerard von Brügge erkannt worden ist.

Ueber die Provenienz des Bildes konnte nur ermittelt werden, dass es der letzte Besitzer, der
bekannte Sammler und Kunsthändler August Artaria, vor 40 Jahren in der Auction der Kunstsammlung
des damals in Wien lebenden bairischen Hofrathes Adamovitz kaufte, der es seinerseits aus Baiern erhalten
haben soll.

Zwar sagt eine Tradition, dass das Bild einst im Besitze des belgischen Gouvernementrathes Franz
von Burtin gewesen sei, welcher es mit anderen Bildern nach Wien gebracht habe. Der bekannte Sammler
war zwar nach seiner Pensionirung in Brüssel im Jahre 1807 nach Wien gekommen, um eine Anzahl von
Bildern dem Kaiser Franz I. zum Kaufe anzutragen, und es ist auch aus denselben eine Wahl getroffen
 
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