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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 5.1887

DOI Artikel:
Zimerman, Heinrich: Urkunden, Acten und Regesten aus dem Archiv des k. k. Ministeriums des Innern, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5532#0599
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URKUNDEN, ACTEN UND REGESTEN

AUS DEM

ARCHIV DES K. K. MINISTERIUMS DES INNERN

HERAUSGEGEBEN VON
Da. HEINRICH ZIMERMAN.

4489 1497 Mär^ 10, Innsbruck.

König Maximilian I. bestätigt den maistern der
schmidt, Schlosser, goldschmidt und messrer, so indem
burkhfridt unser statt Crainburg sizen, die ihm vorge-
legte, vollständig inserirte gemaine Ordnung und brue-
derschaft, so si gott dem allmechtigen und dem heiligen
sanctEligiusz und Rochusz zu lob und ehr und gemainen
handwerch zu nuz fürgenomben haben, behält jedoch
sich und seinen Erben vor, sollich ir bruederschaft, Ord-
nung und sazung nach gestalt und gelegenheit der zeith
und der leüf zu mindern, zu mehren oder ganz abzu-
thuen, wan, wie und als oft uns das gefeit oder die not-
turft erheischt. — Geben zu Ynspruckh am freitag nach
dem sontag Letare nach Christy geburt vierzechen-
hundert und im siebenundneunzigisten, unserer reiche
des Römischen im zwelften und des Hungarischen im
sibenten jahrn.

Insert in der beglaubigten Cop. Pap. der Bestätigung dieser
Ordnung durch Ertfier^og Karl von i5yi Juli 7, Gra\, IV. F., Inner-
österreich, 2 vom Jahre i5ji.

4490 i50ß Juni 22, Wien.

Ladislaus Suntheim schreibt an König Maximilian I.
in Betreff der ihm von demselben aufgetragenen chroni-
kalischen Arbeiten:

Als mir euer kgl. maj. geschriben vonwegn des
turns zu Breysach und den herrn von Habspurg, fueg
ich euer kgl. maj. zu wissen, das ich zu Breysach und
an andern enden und clöstern gefunden hab, das her-
zog Berchtold von Zeringn, der lest des geschlechts,
landgraf im Preysgey, Burgundiam Minorem, das ist
Birgenden, das jetz Nuchtland haist, mitsambt dem
Ergey und Emmetal, auch einem strich oder gegent in
Safoy gelegn, mit dem schwert bezwungen und gebun-
nen hat; und hete under im sechsunddreissig graven
und freiherrn und vast ein grosse ritterschaft, als: die
graven von Kyburg, Neydaw, Welsch-Newnburg, von
Arberg etc. und die herrn von Biel, von Arburg, von
Wolhawsen, von Rottenburg, von Kronburg, von
Weissenburg, von Grinenberg, von Eschybach, von
Rottenflu, von Ringkenberg, von Bubenberg, von Sig-
naw, von Stretlingen oder von der Stral und Egerden.
Den ist er gar hert und streng gewesen. Die habent
im haimlich neid getragen. Sein gemahel was ein gra-
vinn von Kyburg; mit der het er zwen sun. Nun zoch

der herzog über mer und bevalch sein gemahel und
sun den graven von Kyburg und den andern lants-
herrn. Die gaben der frawen zu essen, das si unfrucht-
bar ward, und vergaben den knaben; die liegen be-
graben in der stat Soloter im chor. Und da der herzog
wider zu land kham und erfragt sich der Sachen aigent-
lich, ward er gar ser betrübt, und nit unbillich, und
gedacht in im selbs, wie er sich an den herrn möcht
rechen. Bawt Freyburg im Nuchtlannd und Bern im
Nuchtlannd; die zwu stet haben den adel gar ser ge-
nidert, insonder Bern; die haben subnundzwäinzig
herschaften under sich bracht, als man das zu Bern
an dem rathaws gemalt sieht und auch auf dickn plap-
pharten. Do die zwu stet gebawt wurden, da zoch her-
zog Berchtold widerumb gen Freyburg in das Breisgey
und hielt daselbs hof und pawt den turn zu Breisach
und dise geschrift darein gehawen:

» Hanc dux Berchtoldus portam struxisse notatur, «
» Per quam pro fraude Burgundie gens depopulatur.«

Und er raiset, rawbet und prennet ser auf die
Birgender und tete in vil zu läid. Er bawt die secret
am thuern alle geen Birgenden, inen zu ainer smach
etc. Mit der zeit wirt ich mer und gruntlicher von
disen dingen schreiben. Er starb, do man zeit von
Cristi geburt tawsend zwäihundert und achzehen jar,
und regieret subundzwäinzig jar, begraben zu Frei-
burg im Breisgey im chor. Er was von sein eiteren
geboren aus den graven von Habspurg und sein vor-
vördern sein herzog von Swaben gebesen und aus den
herzogn von Zeringen seind herzogen von Teckh ent-
sprössen. Er was vogt über das frawencloster zuZurch,
genannt Frawmunster, darein man nur gravinn und
freiinn nimbt. Den bestetigt er irn freibrief mit disen
worten: »Berchtoldus, dux Zeringie rectorque Bur-
gundie, advocatus Thuricensis et in locis et districti-
bus circumquaque vicinis imperatoris gracia ipsius
locumtenens etc. — Actum in Burgundia in ca-
stello Burgdorff anno domini etc. tawsent zwäihun-
dert und zehen jar, anno domni Ottonis quarti regis
Romanorum primo. In dei nomine feliciter amen.«
Er hat gestift Freiburg in Nuchtlannd zwelf jar vor
Bernn. Er stift Bern, da man zeit tawsent hundert
ainsundnewnzig jar. Er bawt auch das stetlen, genannt
Milden, auch das vest thor zu Burgdorff, so man in
 
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