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Laschitzer, Simon: Die Heiligen aus der "Sipp-, Mag- und Schwägerschaft" des Kaisers Maximilian I., [2]
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.5532#0216
I 94 Simon Laschitzer.
Desgleichen zeigt sie im Codex B mit der linken Hand auf die links neben ihr stehende, im Bau befindliche
Kirche und so auch im Codex D mit der rechten Hand auf die im Hintergrunde stehende, beinahe vollendete
Kirche. In der Darstellung des Holzschnittes hingegen ist diese ikonographische Auffassung wohl kaum
mehr zu erkennen. Im Codex B fehlt auf dem Kopftuche der viereckige Fleck.
Taf. 41. 43.* (B. 48). Sant Grimoaldus / Graue zu Fryefen / hertzog Pipini fun von Hariftel / martrer / |
ein großer almüßner. Rüwet zu Xantes bey fant Reynelden vnnd Gangulphen vnweyt von ' Hall in Hen-
nigaw. Aber etlich fchreyben er fey zu Lüdich in fant Jacobs kirchen in der krufft | beim altar begraben
fey auch zu Lüdich gemartert worden. H
Auf dem Wege zu seinem kranken Vater kam er nach Lüttich, ging daselbst in die St. Lamperts-
kirche, kniete vor den Heilthümern nieder und betete andächtig. In dieser seiner Andacht ward er von
einem grausamen Hunnen erschlagen.
Taf. 99. 44. (B. 102). Sant Siluinus, fein brüder / Bifchoff zu Morinens/der von den Engeln vifitiert ift j wor-
den. Ift feligklich geftorben auff den XV. tag Februarij/alsdann auch fein heiliger tag ge-halten wirt. H 2
Zum Zeichen der sieghaften Kirche hat er schwere Steine nach Rom geschleppt und vor der Peters-
kirche niedergelegt.
In den Codices hält der Heilige in der Linken ein geschlossenes Buch, das im Holzschnitt fehlt.
45.* (Fehlt beiß.) Sant Notburg'/ Irer beyder fchwefter / jungfraw. Rüwet zu Cöln bey fant
Plectru den jr aller dreyer mütter vnd feind auch jr Reliquie im Carthufer clofter zu Coplentz. Vnnd | ift
von difer zeit gefchaiden auff den letflen tag Octobris / als man vngefärlich zelet 620. jar. H 3
Sie sollte vermählt werden, aber sie bat Gott, er möchte sie lieber von dieser Welt nehmen, als sie
ihre jungfräuliche Reinheit verlieren lassen. Gott erhörte ihre Bitte und begnadete sie zugleich mit einem
grossen Wunderzeichen: es erschienen nämlich an ihrer Bahre zwei Lichter, eines ihr zu Häupten, das
andere ihr zu Füssen. Als dann ihr Körper zur Bestattung in die Kirche getragen wurde, ward ein Todter,
der gerade auch zur selben Zeit begraben werden sollte, wieder lebendig.
Im Codex A hält die Heilige in der rechten Hand eine Betschnur, welche im Codex B fehlt.
46.* (Fehlt bei B.) Sant Karolomannus2/Hertzog Karoli Martelli erftgeborner fun / von Lotharick j
Benedictiner münch des clofters Caffin / vnweyt von Rom. Ift feligklich geftorben vnd begra-|ben zu Vien/
vnd wirt fein heiliger tag gehalten auff den Sechtzehenden tag Augufti. H 4
Als Mönch in Monte Cassino versah er eine Zeit lang das Küchenmeisteramt. Als er sich einstmals in
einer kleinen Sache geirrt hatte, ward er vom Koch grausamlich geschlagen. Im kleinen Bildchen daneben
ist dargestellt, wie der Koch auf den knieenden Mönch mit einem Knittel dreinschlägt.
Im Codex A ist rechts eine Wand dargestellt, an welcher der Knittel lehnt, und der Heilige weist
mit der linken Hand auf diesen hin, während er mit der rechten ein geschlossenes Buch hält; am Boden
liegt ein Kochlöffel. Wie man sieht, weicht die hier reproducirte Zeichnung des Codex B von jener des
Codex A mehrfach ab. Unter AndePem ist der am Boden liegende Kochlöffel im Codex B kaum mehr als
solcher zu erkennen. Die Darstellung im Codex C stimmt sonst mit jener im Codex B genau überein,
selbst in Bezug auf die Undeutlichkeit des Kochlöffels, nur ist auch hier gleichwie im Codex A rechts eine
Wand gemacht.
Taf. 85. 47. (B. 87). SantRemigius/feinbräder/ErtzbifchoffzüRuan dafelbs er geftorben vnd begra-ben ist.3
1 Siehe die Abbildung auf S. 192.
2 Siehe die Abbildung auf S. 193.
3 Im Seel- und Heiligenbuch erscheint dieser Heilige zweimal angeführt, das eine Mal auf Blatt F (verso) nach Karlmann
mit den obenstehenden Worten, das andere Mal auf Blatt G IUI (verso) wie folgt:
Von fant Remigio.
Sant Remigius / Ertzbifchoff zu Ruan / Karoli | Martelli fun. Ift nach vil tugentreychen worten vnd | wereken / vff den
Neuntzehenden tag Januarii von di-[fer zeyt gefcheyden. Als man zalt von der geburt Chri-|fti vnfers herren / Sybenhundert /
Einundfybentzig jar | Vnd ift dafelbs in vnfer lieben frawe kirchen (wie fich | gebürt) eerlich begrabe/ auch lang zeyt dafelbs
verhar-;ret / vü darnach in die ftatt Swefion / in fant medards | kirchen tranfferiert / vnd dafelbs inn grollen eren vnnd | wirden
gehalten.
Desgleichen zeigt sie im Codex B mit der linken Hand auf die links neben ihr stehende, im Bau befindliche
Kirche und so auch im Codex D mit der rechten Hand auf die im Hintergrunde stehende, beinahe vollendete
Kirche. In der Darstellung des Holzschnittes hingegen ist diese ikonographische Auffassung wohl kaum
mehr zu erkennen. Im Codex B fehlt auf dem Kopftuche der viereckige Fleck.
Taf. 41. 43.* (B. 48). Sant Grimoaldus / Graue zu Fryefen / hertzog Pipini fun von Hariftel / martrer / |
ein großer almüßner. Rüwet zu Xantes bey fant Reynelden vnnd Gangulphen vnweyt von ' Hall in Hen-
nigaw. Aber etlich fchreyben er fey zu Lüdich in fant Jacobs kirchen in der krufft | beim altar begraben
fey auch zu Lüdich gemartert worden. H
Auf dem Wege zu seinem kranken Vater kam er nach Lüttich, ging daselbst in die St. Lamperts-
kirche, kniete vor den Heilthümern nieder und betete andächtig. In dieser seiner Andacht ward er von
einem grausamen Hunnen erschlagen.
Taf. 99. 44. (B. 102). Sant Siluinus, fein brüder / Bifchoff zu Morinens/der von den Engeln vifitiert ift j wor-
den. Ift feligklich geftorben auff den XV. tag Februarij/alsdann auch fein heiliger tag ge-halten wirt. H 2
Zum Zeichen der sieghaften Kirche hat er schwere Steine nach Rom geschleppt und vor der Peters-
kirche niedergelegt.
In den Codices hält der Heilige in der Linken ein geschlossenes Buch, das im Holzschnitt fehlt.
45.* (Fehlt beiß.) Sant Notburg'/ Irer beyder fchwefter / jungfraw. Rüwet zu Cöln bey fant
Plectru den jr aller dreyer mütter vnd feind auch jr Reliquie im Carthufer clofter zu Coplentz. Vnnd | ift
von difer zeit gefchaiden auff den letflen tag Octobris / als man vngefärlich zelet 620. jar. H 3
Sie sollte vermählt werden, aber sie bat Gott, er möchte sie lieber von dieser Welt nehmen, als sie
ihre jungfräuliche Reinheit verlieren lassen. Gott erhörte ihre Bitte und begnadete sie zugleich mit einem
grossen Wunderzeichen: es erschienen nämlich an ihrer Bahre zwei Lichter, eines ihr zu Häupten, das
andere ihr zu Füssen. Als dann ihr Körper zur Bestattung in die Kirche getragen wurde, ward ein Todter,
der gerade auch zur selben Zeit begraben werden sollte, wieder lebendig.
Im Codex A hält die Heilige in der rechten Hand eine Betschnur, welche im Codex B fehlt.
46.* (Fehlt bei B.) Sant Karolomannus2/Hertzog Karoli Martelli erftgeborner fun / von Lotharick j
Benedictiner münch des clofters Caffin / vnweyt von Rom. Ift feligklich geftorben vnd begra-|ben zu Vien/
vnd wirt fein heiliger tag gehalten auff den Sechtzehenden tag Augufti. H 4
Als Mönch in Monte Cassino versah er eine Zeit lang das Küchenmeisteramt. Als er sich einstmals in
einer kleinen Sache geirrt hatte, ward er vom Koch grausamlich geschlagen. Im kleinen Bildchen daneben
ist dargestellt, wie der Koch auf den knieenden Mönch mit einem Knittel dreinschlägt.
Im Codex A ist rechts eine Wand dargestellt, an welcher der Knittel lehnt, und der Heilige weist
mit der linken Hand auf diesen hin, während er mit der rechten ein geschlossenes Buch hält; am Boden
liegt ein Kochlöffel. Wie man sieht, weicht die hier reproducirte Zeichnung des Codex B von jener des
Codex A mehrfach ab. Unter AndePem ist der am Boden liegende Kochlöffel im Codex B kaum mehr als
solcher zu erkennen. Die Darstellung im Codex C stimmt sonst mit jener im Codex B genau überein,
selbst in Bezug auf die Undeutlichkeit des Kochlöffels, nur ist auch hier gleichwie im Codex A rechts eine
Wand gemacht.
Taf. 85. 47. (B. 87). SantRemigius/feinbräder/ErtzbifchoffzüRuan dafelbs er geftorben vnd begra-ben ist.3
1 Siehe die Abbildung auf S. 192.
2 Siehe die Abbildung auf S. 193.
3 Im Seel- und Heiligenbuch erscheint dieser Heilige zweimal angeführt, das eine Mal auf Blatt F (verso) nach Karlmann
mit den obenstehenden Worten, das andere Mal auf Blatt G IUI (verso) wie folgt:
Von fant Remigio.
Sant Remigius / Ertzbifchoff zu Ruan / Karoli | Martelli fun. Ift nach vil tugentreychen worten vnd | wereken / vff den
Neuntzehenden tag Januarii von di-[fer zeyt gefcheyden. Als man zalt von der geburt Chri-|fti vnfers herren / Sybenhundert /
Einundfybentzig jar | Vnd ift dafelbs in vnfer lieben frawe kirchen (wie fich | gebürt) eerlich begrabe/ auch lang zeyt dafelbs
verhar-;ret / vü darnach in die ftatt Swefion / in fant medards | kirchen tranfferiert / vnd dafelbs inn grollen eren vnnd | wirden
gehalten.