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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 5.1887

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Laschitzer, Simon: Die Heiligen aus der "Sipp-, Mag- und Schwägerschaft" des Kaisers Maximilian I., [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5532#0242
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2 20 Simon Laschitzer.

Nr. 46 (87) S. Hedwigis auf S. 345, Nr. 511;

» 49 (53) S. Hildegardis » » 346, » 512;
» 84 (25) S. Reineldis » » 347, ■» 5i3j'

» 3 (80) S. Adelhaidis » » 348, » 514;

» 53 (i23) S. Ida » » 349, » 515;

» 8 (37) S. Amalberga II. » » 35o, » 5i6.
Sämmtliche wurden von Originalen der Bartsch'schen Ausgabe abgenommen.

NACHTRAG ZUM I. THEIL.

In der Allgemeinen deutschen Biographie Bd. 21 (München i885), S. 358 — 362 ist von Horawitz
eine ziemlich ausführliche Biographie Dr. Jacob Mennel's erschienen. Seine gedruckten Werke werden
einer genaueren Analyse und Beurtheilung unterzogen, von den Manuscripten werden aber nur ihre Titel
nach den Tabulae codicum der k. k. Hofbibliothek in ebenso unrichtiger Weise angeführt. Neue Daten
enthält die Biographie gegenüber meiner Arbeit nicht, ausser der Bemerkung, dass Mennel nach Spach's
Zeugniss eine »Rhetorica minor« geschrieben haben soll, der auch ich bis jetzt nicht habhaft werden konnte.
Hingegen ist Horawitz Einiges, was ich brachte, entgangen. So auch das folgende Buch, das mir erst
nach der Drucklegung meiner Arbeit in die Hände kam, und das einige bestimmte und wichtige Nach-
richten über Mennel enthält. Es ist dies die »Geschichte der Albert Ludwigs-Universität zu Freiburg im
Breisgau von Dr. Heinrich Schreiber, Freiburg 1857«. Nach den Bemerkungen auf S. 206 und 244 stammte
Mennel ganz sicher aus Bregenz. Unter dem 25. Juli 1493 wurde er als »Magister Jacobus Mennel de
Brigantia const. dioec.« an der Juristenfacultät in Freiburg immatriculirt. Nach der Aufschreibung im
Bürgerbuche der Stadt Freiburg wurde »Jacob Mennel, Meister in syben fryen Künsten, Stadtschriber 1496«.
Wahrscheinlich um i5oo erlangte er das juridische Doctorat, da er 1493 immatriculirt wurde und nach
dem Statut der Universität eine siebenjährige Studienzeit hiefür erforderlich war. 1498 nennt er sich selbst
nur utriusque juris alumnus (vergl. Jahrbuch IV, S. 79, Anmerkung 4). Jedenfalls noch vor dem Jahre
i5o5 wurde er Professor und Mitglied der Juristenfacultät an der Freiburger Universität, da er für das
Semester i5o5/6 unter deren Mitgliedern angeführt wird. Schreiber nennt als Todesjahr Mennel's, jedoch
ohne eine Quelle zu citiren, i522, und Horawitz führt muthmasslich 1532 als solches an. (Ueber die
Unrichtigkeit beider Angaben vergl. Jahrbuch IV, S. 86 und 87.) Obige Daten geben uns auch einige
Anhaltspunkte für die ungefähre Zeit seiner Geburt. Mit Rücksicht auf seine Immatriculation und mit Rück-
sicht darauf, dass er damals bereits Magister der freien Künste war, dürfte er etwa um das Jahr 1470 (eher
früher als später) geboren worden sein und ein Alter von fünfzig und einigen Jahren erreicht haben.

Ausserdem sind ein paar kleinere uns noch handschriftlich erhaltene Werke Mennel's nachzutragen. So
hat er eine Abhandlung über die Gründung des Benedictinerklosters in Bregenz verfasst, mit welcher er eine
genealogische Studie über die Gründer und ihre Nachkommen, sowie einen Katalog der Heiligen des
Klosters verband. Da dieselbe dem Abte Kaspar Haberstro (i5io—i52i) gewidmet ist und in derselben
bereits Karl V. gelegentlich als deutscher König genannt wird, so muss sie in den Jahren i519—15 21 ent-
standen sein.2

Endlich hat Mennel auch einen Kalender mit den österreichischen Heiligen zusammengestellt, der
uns im II. Theil des Codex Nr. 33o5 der k. k. Hofbibliothek erhalten ist. Er besteht aus dem eigentlichen
Kalender für alle Tage des Jahres, in welchem ausser den gebotenen Festtagen (roth) und den gemeinen
Heiligen (schwarz) noch 122 der österreichischen Heiligen (blau) eingetragen sind, und aus einem After-

> Dasselbe Cliche' wurde auch abgedruckt in der Lützow'schen Zeitschrift für bildende Kunst Bd. XIX. (1884), S. 388.
2 Die Arbeit liegt uns in dem Codex der k. k. Hofbibliothek, Nr. 12853, Fol. 53'—60 nur mehr in einer Abschrift
aus dem Jahre 1566 vor.
 
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