Die Erzstatue vom Helenenberge.
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D„ , . ,1 • 1 &11 rlip«; im entschiedenen Gegensatze zu den langen,
an der Copie des Doryphoros von Apollomos.' All dies im entsc b
.1 . 1 uu„:„o ein fr msteieenden Ovale, mit der durch eine
schmalen, attischen Köpfen mit dem am Jochbeine sanlt ansieigeuu ,
, «ii.ubi.ncu auF nKfoiienden Nasenrücken, dem zurücktretenden
Qwrfurche getheilten Stirne, dem im Profile ^k^^^cI^ si h das Haar mit seinen
Untergesichte. Ganz im Sinne der schachten Auffassung Polykle sc ^ ^
schneckenförmig eingerollten Löckchen an den ^^^n Werken an in einer parallelen
^»eckigen Schema dieses Künstlers sondern setzt wie bei den attiscnen ^ ^ r ______
Linie mit den Augen-
brauen. Auch ist die Ab-
teilung des Haares in
der Mitte weniger betont
als an dem Doryphoros
Und der Amazone des
argivischen Bildhauers.
Nach all dem möchte
'ch unsere Statue für
ein Werk der polykleti-
Schen Schule halten. Ich
kann nichts in ihr ent-
decken, das sich nicht aus
der Kunstrichtung Poly-
klets hätte entwickeln
können, scheint auch der
hohe und zuweilen herbe
St»l des Meisters selbst
hier vielfach gemildert
Und nach der Seite des
Anmuthigen fortgebildet.
Zahlreich waren die un-
mittelbaren und mittel-
baren Schüler Polyklets
und bei ihnen vor allen
anderen Künstlern des
üb
Pfl
ngen Griechenlands
^egten die olympischen
°legerstatuen bestellt zu
^rden. Wie fest sie sich
aUch an den Kanon ihres
Meisters hielten, so ver-
mochten sie sich doch
wohl nicht gänzlich dem
übermächtigen Einflüsse
der attischen Kunst zu
entziehen. Auch sie muss-
ten dem Geschmacke
ihrer Zeit, die leichtere,
schlankere Formen be-
gehrte, ihren Tribut ent-
richten. In diesem Sinne
suchte schon vor Lysipp
Euphranor das System
Polyklets zu verbessern.
Uns sind die Meister der
sikyonisch - argivischen
Schule in ihren indivi-
duellen künstlerischen
Eigenschaften völlig un-
bekannt und es kann uns
deshalb nicht beifallen,
die Wiener Statue dem
einen oder dem anderen
von ihnen zusprechen zu
wollen. Jedenfalls bieten
sich nur die Späteren zur
Wahl dar: Alypos, Kleon
und der jüngere Polyklet.
Ob die Erzstatue
vom Helenenberge ein
Originalwerk des vierten
•Iah
an den Kanon ihres
jT**rhunderts oder nur die Copie eines solchen ist, lässt sich nicht sagen. Weder ihre Herkunft noch
auf ihrem Schenkel eingeschnittene lateinische Inschrift zwingt uns, das letztere anzunehmen. Die
n^SC'lrift konnte erst in später Zeit angebracht, die Statue selbst aus Griechenland in das abgelegene
lscne Heiligthum verschleppt worden sein. Die Einheit ihres von fremden und widersprechenden
^"ten freien Stiles gestattet überhaupt nur an ein Original oder an den treuen Nachguss eines
c en zu denken und, wenn wir uns nicht mit aller Bestimmtheit für das erstere entscheiden können,
O ist
^ es nur deshalb, weil die Statue durch die neue Ueberarbeitung so argen Schaden erlitten hat,
Wlr ihre feinste Durchbildung nicht mehr zu beurtheilen im Stande sind. Und gerade darin allein
arch<-oi0£>i
' D.Compareui e G. de Petra, La v.Ua Ercolanese a« Tarsos in Cons.antinopel (Gazette
2 Aehnlich ist das Haar an dem Fragmente einer bronzenen Athletenstatue
"»Bique, Bd. IV (1883), Taf. f, Collignon, Histoire de la sculpture grecque, S. 4/9) behandelt.
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D„ , . ,1 • 1 &11 rlip«; im entschiedenen Gegensatze zu den langen,
an der Copie des Doryphoros von Apollomos.' All dies im entsc b
.1 . 1 uu„:„o ein fr msteieenden Ovale, mit der durch eine
schmalen, attischen Köpfen mit dem am Jochbeine sanlt ansieigeuu ,
, «ii.ubi.ncu auF nKfoiienden Nasenrücken, dem zurücktretenden
Qwrfurche getheilten Stirne, dem im Profile ^k^^^cI^ si h das Haar mit seinen
Untergesichte. Ganz im Sinne der schachten Auffassung Polykle sc ^ ^
schneckenförmig eingerollten Löckchen an den ^^^n Werken an in einer parallelen
^»eckigen Schema dieses Künstlers sondern setzt wie bei den attiscnen ^ ^ r ______
Linie mit den Augen-
brauen. Auch ist die Ab-
teilung des Haares in
der Mitte weniger betont
als an dem Doryphoros
Und der Amazone des
argivischen Bildhauers.
Nach all dem möchte
'ch unsere Statue für
ein Werk der polykleti-
Schen Schule halten. Ich
kann nichts in ihr ent-
decken, das sich nicht aus
der Kunstrichtung Poly-
klets hätte entwickeln
können, scheint auch der
hohe und zuweilen herbe
St»l des Meisters selbst
hier vielfach gemildert
Und nach der Seite des
Anmuthigen fortgebildet.
Zahlreich waren die un-
mittelbaren und mittel-
baren Schüler Polyklets
und bei ihnen vor allen
anderen Künstlern des
üb
Pfl
ngen Griechenlands
^egten die olympischen
°legerstatuen bestellt zu
^rden. Wie fest sie sich
aUch an den Kanon ihres
Meisters hielten, so ver-
mochten sie sich doch
wohl nicht gänzlich dem
übermächtigen Einflüsse
der attischen Kunst zu
entziehen. Auch sie muss-
ten dem Geschmacke
ihrer Zeit, die leichtere,
schlankere Formen be-
gehrte, ihren Tribut ent-
richten. In diesem Sinne
suchte schon vor Lysipp
Euphranor das System
Polyklets zu verbessern.
Uns sind die Meister der
sikyonisch - argivischen
Schule in ihren indivi-
duellen künstlerischen
Eigenschaften völlig un-
bekannt und es kann uns
deshalb nicht beifallen,
die Wiener Statue dem
einen oder dem anderen
von ihnen zusprechen zu
wollen. Jedenfalls bieten
sich nur die Späteren zur
Wahl dar: Alypos, Kleon
und der jüngere Polyklet.
Ob die Erzstatue
vom Helenenberge ein
Originalwerk des vierten
•Iah
an den Kanon ihres
jT**rhunderts oder nur die Copie eines solchen ist, lässt sich nicht sagen. Weder ihre Herkunft noch
auf ihrem Schenkel eingeschnittene lateinische Inschrift zwingt uns, das letztere anzunehmen. Die
n^SC'lrift konnte erst in später Zeit angebracht, die Statue selbst aus Griechenland in das abgelegene
lscne Heiligthum verschleppt worden sein. Die Einheit ihres von fremden und widersprechenden
^"ten freien Stiles gestattet überhaupt nur an ein Original oder an den treuen Nachguss eines
c en zu denken und, wenn wir uns nicht mit aller Bestimmtheit für das erstere entscheiden können,
O ist
^ es nur deshalb, weil die Statue durch die neue Ueberarbeitung so argen Schaden erlitten hat,
Wlr ihre feinste Durchbildung nicht mehr zu beurtheilen im Stande sind. Und gerade darin allein
arch<-oi0£>i
' D.Compareui e G. de Petra, La v.Ua Ercolanese a« Tarsos in Cons.antinopel (Gazette
2 Aehnlich ist das Haar an dem Fragmente einer bronzenen Athletenstatue
"»Bique, Bd. IV (1883), Taf. f, Collignon, Histoire de la sculpture grecque, S. 4/9) behandelt.