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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 15.1894

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Abhandlungen
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Boeheim, Wendelin: Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian I., [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5906#0420
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388

Wendelin Boehcim.

Lindekol, schwefel und pulfer

Lcit in fassen und Salpeter.
Das wirt behalten zu der not,

Den veinden zu bringen den todt.

Bl. ng. Ueberschrift: »Pulfer«. — Abbildung von Pulver und Pulverbestandtheilen in Fässern.
Bl. 119'. Gleiche Darstellung.

Bl. 120. Ueberschrift: »Beschlusz des zeughaus«. — Darunter Randverzierung mit Initiale A im
Stile der vorbeschriebenen. Rechts auf einer Ranke sitzt ein phantastischer Vogel (Fig. 104). — Schrift-
text:

Also mit diser Ordnung guet

Ist dises zeughaus hie behuet
Zu tröstlicher hilf Osterreich,

Wiewol die stat gehört dem reich.

Fig. 104.

Hiemit schliessen die Zeugbücher des Kaisers Maximilian l.

In allen drei Bänden der Zeugbücher findet sich nirgends auch nur die geringste Andeutung,
welche auf den Meister der Miniaturen oder den Schreiber der Textzeilen schliessen Hesse. Manche
lrrthümer, Widersprüche und Verwechslungen, welche, wie wir gesehen haben, mitunterlaufen, machen
es zur Gewissheit, dass der Autor der Reime, der Schreiber, endlich der Maler, räumlich von einander
getrennt, nicht immer im richtigen Contact mit einander gestanden sind.

Bei den älteren Zeugbüchern hat uns das wiederholte Vorkommen einer Marke auf den Meister
Jörg Kölderer geführt und selbst der Schreiber derselben ist festzustellen, nachdem sich glücklicher-
 
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