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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 15.1894

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Inhalt des II. Theiles
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Voltelini, Hans von: Urkunden und Regesten aus dem k. und k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv in Wien, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5906#0545
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K. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv.

LI

— Datum Saviliani die octavo mensis iulii anno do-
mini 1536, imperii nostri 16. et regnorum nostrorum 21.

Cop. des 16. Jahrhunderts Pap., Reichslwfrathsacten, Im-
pressorien.

11810 (Vor 1538 April i5).

Bernhard Nonnenmacher, Werkmeister des Frauen-
münsters %u Strassburg, Hans Ulberger, Werkmeister
der Stadt Strassburg, und Hans Spiegel, Bürger $u
Strassburg, Vertreter und Verwalter der Bruderschaft
der Steinmetzen, bitten Kaiser Karl V. um Bestätigung
der von Kaiser Maximilian I. bestätigten Ordnung
ihrer Bauhütte, um welche sie nur in der Hoffnung,
der Kaiser werde nach Strassburg kommen, nicht schon
früher angesucht hätten.

Or. Pap., Reichslwfrathsacten, Confirmationen. — Der Kaiser
gewährt diese Bitte durch Diplom ddo. Barcelona, iS. April i5j8.

— Conc. Pap., ebenda.

11811 (Vor 154-0 Juli 2).

Michael Ket^man, Messerschmied und Bürger %u
Nürnberg, stellt König Ferdinand I. vor, dass, obwohl
er von Kaiser Karl V. ein Privileg erhalten habe, wo-
nach Niemand sein Klingenzeichen, nemblich ain
schlangen mit aim krönlein noch derglaichen, dardurch
solchs verstanden werden, auf eine Klinge oder ein
Messer schlagen dürfe, dasselbe doch von Mehreren
%u seinem grossen Nachtheil verwendet werde, und
bittet daher um ein Privilegium, wodurch allen Messer-
und Klingenschmieden die Führung dieses Zeichens auf
ihren Waaren verboten werde.

In dorso: Bewilligt, wie begert, gratis per regem ::. juli 1540.
Reichshofrathsacten, Gewerbe.

11812 1541 Juli 12, Regensburg.

Kaiser Karl V. bestätigt dem Michael Ket^man,
Messerschmied und Bürger %u Nürnberg, der ihm vor-
gestellt habe, als er hievor im 1510. jare auf dem
messererhandwerk doch uff vorgeende anzaigungs-
urkund elicher geburt seine meisterstuck gleich andern
redlichen meistern gemacht und damit völliglich be-
standen hette, er ime dazumaln ain zeichen, nemblich
ein gekrümbte schlangen mit einem krönlein, damit er
seine Clingen und arbait bezaichent, weil sich derselben
schlangen im heiligen reich noch ausserhalb desselben
kain meister messererhandwerks nie gebraucht, auf
kain Clingen nie geschlagen auch in dem plei zu Nurm-
berg, darein man einem jeden, so daselbst meister
wirdet, sein zaichen zu schlagen pfleget, uf vleissige
besichtigung nit gefunden worden, ausserwölt, wie
dann ime dasselbig volgends dem gebrauch nach in das
angeregt plei geschlagen worden und er hernach sol-
ches und, das er auch gedacht zaichen der schlangen
ain lange zeit geruiglich gebraucht, mit statlichen zeugen
vor dem statgericht zu Nurmberg bewisen und beibracht
und dessen glaublich urkund under desselben statge-
richt insigil bei handen hette, und dass sein Zeichen so
berühmt geworden sei, dass seine Arbeit mehr als die
Anderer gesucht wäre, worauf er sich sein Zeichen
durch das Reichsregiment und den Kaiser habe be-
stätigen lassen, wie ihm auch von König Ferdinand ein
gleiches Privileg ertheilt worden sei, dass aber trotz-
dem sein Zeichen von Mehreren nachgeahmt werde, in
Anbetracht seiner kunst und arbait, die er uns zum
andernmal furbracht und damit er uns berumbt worden,

dieses Zeichen und verbietet allen Messer- und Klingen-
schmieden des Reiches und seiner Königreiche und
Länder bei Strafe von 20 Mark Goldes, dieses Zeichen:
die schlangen mit dem crönlein noch ainich ander
gleichförmig gemerk, dardurch sollich schlang verstan-
den oder angesehen werden möcht, nachzuschlagen und
nachzudrucken, und cassirt alle mit diesem Zeichen ver-
sehenen Messer und Klingen. — Geben in unser und
des reichs stat Regenspurg am 12. tag des monats julii
nach Christi, unsers lieben herrn, gepurt 1541, unsers
kaisertumbs im 21. und unserer reiche im 26. jaren.
Conc. Pap., Reichslwfrathsacten, Gewerbe.

11813 i545 Mai 20, Worms.

Kaiser Karl V. verbietet auf Bitten des Constantin
Müller, Siegelschneiders zu Augsburg, der ihm vorge-
stellt habe, dass er willens sei, etliche1 selzame hi-
storien zu schneiden auch schau- und rechenpfenig von
kunstlichen figuren und bildnus unserer vorfam am
reihe, Romischer kaiser und konige, und andere der-
gleichen kunstreihe stuck und sahen von gold, silber
und andern metallen zu machen, dass er aber fürchte,
diese Schau- und Rechenpfennige könnten von An-
deren nachgemacht und gegossen werden, allen Unter-
thanen des Reiches, besonders den Siegel- und Form-
schneidern, bei Strafe von 4 Mark Goldes, diese Pfen-
nige durch sechs Jahre, vom Datum des Privilegs an
gerechnet, nachzubilden. — Geben in unser und des
reichs stat Wormbs am 20. mai 1545.

Conc. Pap., Reiclishofrathsacten, Genierbe.

11814 i545 December 8, Wien.

König Ferdinand I. beauftragt alle geistlichen und
weltlichen Obrigkeiten, seinen Architekten Franciscus
de Botzo, der ihm einige Jahre treu gedient habe und
sich nunmehr in seine Heimat zurückbegeben wolle, um
einige Geschäfte abzuwickeln, mit seinem Gefolge,
Pferden und Gepäck frei und ungehindert passiren zu
lassen und mit allem Nöthigen zu unterstützen. — Da-
tum Viennae 8. decembris 1545.

Conc. Pap., Reiclishofrathsacten, Pässe.

11815 i545 December 8, Wien.

König Ferdinand I. ersucht den Marchese de
Guasto, dem Franciscus de Botzo, welcher per plures
iam annos servitor noster in aliquibus communiendo-
rum locorum finitimorum contra hostes Thurcas et prae-
sertim civitatis nostrae Viennensis structuris et forti-
ficationibus munus architecti et magistri fabricaeobeundo
et alias nobis serviendo ita se gesserit, ut eidem gratia
et dementia nostra cum primis propensi simus, der mit
seiner Erlaubniss sich einiger Geschäfte halber auf ein
oder z^ei Monate nach Hause begebe und zu seinem
Unterhalte so viel Getreide aus dem Herzogthume Mai-
land ausführen wolle, als dreissig Rosse tragen könnten,
das gewünschte Getreide auszufolgen. — Datum Viennae
8. decembris 1545.

Conc. Pap., Reiclishofrathsacten, Pässe.

1 Die gan\e Stelle nachgetragen statt getilgtem: das er sich
der kunst des metalgiessens, als nemblich schau- und rechenpfening
yon golt und silber, wie dann sein werk, als dergleichen nie an tag
komen, maisterlich und künstlich ausweist.

g*
 
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