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Österreich / Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale [Hrsg.]
Jahrbuch der K. K. Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale — N.F. 2.1904

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Nr. 1
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Kaindl, Raimund Friedrich: Prähistorisches aus der Bukowina: (neue Forschungen in Szipenitz)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29296#0024

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R. F. KLatndl Prähistorisches aus der Bukowina

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Fig. 25 bis 32 Tongeräte aus einem Grabfund

Fig. 25 Trinkgefäß aus Ton, 7 cm hoch. Fig. 26 Töpfchen, 5 cm hoch. Fig. 27 Töpfchen (in demselben einzelne ver-
brannte Knochenteilchen), 10'5 cm hoch. Fig. 28 Gefäß mit verschlackten Teilen, 31 cm hoch, 35 cm breit. Fig. 29 Hälfte
von einem Doppelgestell, 18 cm hoch. Fig. 30 Hälfte von einem Doppelgefäß, 20 cm hoch. Fig. 31 einfaches Gestell,
12 cm hoch. Fig. 32 Töpfchen (gefüllt mit erdiger roter Masse), 8’5 cm hoch

i etnogr. (herausgeg. von der Krakauer Akademie)
VI 3i7 Taf. VII. Ein näherer Vergleich zwischen
diesen verschiedenen verwandten Fundstätten wird
erst statthaft sein, wenn in Szipenitz größere syste-
matische Ausgrabungen vorgenommen und auch
die über die galizischen Funde noch schwebenden
Streitfragen einer sicheren Fösung zugeführt sein
werden. Erinnert sei noch daran, daß die obige
Mitteilung des Herrn v. Kostin, er habe in der
Nähe von größeren Funden an Doppelgefäßen
tauben Boden gefunden, mit den Verhältnissen bei
dem eben beschriebenen Funde übereinstimmt. Der
Sinn dieser Beobachtung kann kein anderer als
der sein, daß er derartige reiche Funde an Doppel-
gefäßen nicht an den ausgedehnten Hüttenstätten
beobachtet habe, sondern an den räumlich be-
schränkten und an Einzelfunden minder ergiebigen
Grabstellen. Wahrscheinlich hat v. Kostin also
auch schon ähnliche Gräber wde das eben be-
schriebene ausgegraben.

Es erübrigt noch, die dem Grabfunde an-
gehörenden Objekte näher zu beschreiben. Zwei

Jahrbuch der k. k. Zentral-Kommission II i, 1904

kleine völlig unversehrte Schüsselchen, welche
v. Kostin heraushob, haben die Gestalt wie Jahr-
buch I Fig. 102. Ein von ihm gefundenes kleines
Töpfchen, das mit Asche gefüllt gewesen sein
soll und ebenfalls wohl erhalten ist, gleicht un-
gefähr dem Jahrbuch I Fig. 97 abgebildeten. Das
erwähnte Trinkgefäß stellt Fig. 25 dar. Das oben
genannte kleine, leicht gebrannte Töpfchen ist
Fig. 26 ab gebildet; es ist eines der kleinsten bisher
gefundenen Objekte, da seine Höhe nur 5 cm
beträgt.1) Aus den Scherben von größeren Gefäßen,
welche neben den angeführten lagen, gelang es nicht,
ein ganzes Objekt zusammenzustellen. Von den
in Verbindung mit der gebrannten Fehmschichte
aufgefundenen Gegenständen stellt Fig. 27 jenes
Gefäß dar, in dem sich Knochenteile fanden,
Fig. 28 das auf der Fehmschichte gefundene
große Gefäß, welches zersprungen und zum Teil
verschlackt ist. Fig. 29 und 30 bieten Darstellungen
von zwei zerbrochenen Doppelgestellen. Vergleicht

1) Vgl. jetzt den Nachtrag, wo auf ein Töpfchen von
nur 1-5 cm Höhe verwiesen ist.

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