277
J. Deiningeb. Kunstdenkmale im Villnösser Tale
278
Tirol
Kunstdenkmale im Villnösser Tale
Nördlich und unweit von dem Städtchen
Klausen im Eisacktale mündet in enger von einem
Wildbache durchströmter Felsschlucht das Villnöss-
tal aus, welches 'sich in östlicher Richtung in
einer Länge von fünf Wegstunden ansteigend bis
zur Dolomitengruppe der Geißlerspitzen hin er-
streckt. Das in seinen oberen Partien fruchtbare
Tal scheidet sich in die vier Bezirke: St. Valentin,
St. Jakob, St. Peter und St. Magdalena und ent-
hält kirchliche Bauten, welche ihrer kunsthistori-
schen Bedeutung wegen eine nähere Betrachtung*
verdienen.
Fig. 66 Grundriß der St. Valentinskirche in Vilnöss
Der zu unterst am Talwege gelegene kleine
Ort St. Valentin hat eine gleichnamige Filial-
kirche der Pfarre St. Peter. Das St. Valentins-
kirchlein (Fig. 66, 67) ist einschiffig* im gotischen
Stile erbaut und mit dem in drei Achteckseiten
abgeschlossenen Presbyterium nach Osten gerichtet.
Das Schiff, das ein 4*40 m breiter spitzbogiger
Frohnbogen vom Presbyterium scheidet, mißt
10*40 m in der Länge und 6*40 m in der Breite,
ist durch 0*59 m weit vorladende Wandpfeiler mit
Diensten, welchen an den Außenfronten dreieckige
und an den Ecken der Westfront rechteckig an-
gelegte Strebepfeiler entsprechen, in drei Travees
geteilt und gleich dem 7 m langen und 5 in
breiten Presbyterium von einem Netzgewölbe mit
Hohlkehlenrippen überspannt. Der aus Porphyr-
quadern erbaute quadratisch angelegte Turm ist
dem an das Presbyterium grenzenden Schiffs-
travee nordseitig* angegliedert.
Fig. 67 St. Valentinskirche in Vilnöss
In der Mitte der Giebelfront besteht ein
Spitzbogenportal ohne Gewändgliederung*, und in
der Vertikalachse darüber ein einfaches Rundfenster
mit schrägen Leibungen, das gleich den hohen
18*
J. Deiningeb. Kunstdenkmale im Villnösser Tale
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Tirol
Kunstdenkmale im Villnösser Tale
Nördlich und unweit von dem Städtchen
Klausen im Eisacktale mündet in enger von einem
Wildbache durchströmter Felsschlucht das Villnöss-
tal aus, welches 'sich in östlicher Richtung in
einer Länge von fünf Wegstunden ansteigend bis
zur Dolomitengruppe der Geißlerspitzen hin er-
streckt. Das in seinen oberen Partien fruchtbare
Tal scheidet sich in die vier Bezirke: St. Valentin,
St. Jakob, St. Peter und St. Magdalena und ent-
hält kirchliche Bauten, welche ihrer kunsthistori-
schen Bedeutung wegen eine nähere Betrachtung*
verdienen.
Fig. 66 Grundriß der St. Valentinskirche in Vilnöss
Der zu unterst am Talwege gelegene kleine
Ort St. Valentin hat eine gleichnamige Filial-
kirche der Pfarre St. Peter. Das St. Valentins-
kirchlein (Fig. 66, 67) ist einschiffig* im gotischen
Stile erbaut und mit dem in drei Achteckseiten
abgeschlossenen Presbyterium nach Osten gerichtet.
Das Schiff, das ein 4*40 m breiter spitzbogiger
Frohnbogen vom Presbyterium scheidet, mißt
10*40 m in der Länge und 6*40 m in der Breite,
ist durch 0*59 m weit vorladende Wandpfeiler mit
Diensten, welchen an den Außenfronten dreieckige
und an den Ecken der Westfront rechteckig an-
gelegte Strebepfeiler entsprechen, in drei Travees
geteilt und gleich dem 7 m langen und 5 in
breiten Presbyterium von einem Netzgewölbe mit
Hohlkehlenrippen überspannt. Der aus Porphyr-
quadern erbaute quadratisch angelegte Turm ist
dem an das Presbyterium grenzenden Schiffs-
travee nordseitig* angegliedert.
Fig. 67 St. Valentinskirche in Vilnöss
In der Mitte der Giebelfront besteht ein
Spitzbogenportal ohne Gewändgliederung*, und in
der Vertikalachse darüber ein einfaches Rundfenster
mit schrägen Leibungen, das gleich den hohen
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