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Österreich / Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale [Hrsg.]
Jahrbuch der K. K. Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale — N.F. 2.1904

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Nr. 2
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Kunsttopographische Notizen
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Schulz, Wenzel: Ein Kirchenbauüberschlag von Christof Dintzenhofer
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Romstorfer, Karl A.: Die Holzkirche in Bossancze
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https://doi.org/10.11588/diglit.29296#0290

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229

K. A. Romstorfer Die Holzkirche in Bossancze

23O

welbt werden, im Grund gerechnet 1 !/2 Chlaffter tif, seint

vonöhten 850 Cubihse Chlaffter Stein

dann — 115000 Stück Mauer vnd Gewöhlb Zigel

dann — 4600 Stück 1j2 Ehlihe Pflaster Zigel

dann — 3900 Strich Ivahlg

dann — 2400 Fuhr Sohnt mit zwey Pferden

dann vor die Maurer ohne Handlanger. 2500 fl

Wann die Handlanger von der Kürchen sohlte be-
zahlt des Dags zu 10 kr wierd ess auflaufen auf 840 fl
Item ist auch noch zu erineren dass Gristholtz, Schlisen-
eisen, Negel, Bawzeich.

Spetification, wan die Kürchen nicht sohlte
gewöhlbt werden. So wurde dass Gemawervmb3Chlaffter
nitricher sein vnd etwass suptiler.

Seint vonöthen 520 Cubihse Chlaffter Stein

dann. 44000 Stück Mauer vnd Gewöhlb Zigel.

Weihl dass Chor bein grosen Altar gewöhlbt vnd ihn

Thurm 2 Gewöhlber auf ein nahnter würden gemacht
werden

dann . . . 4600 Stück 1/2 Ehlih Pflaster Zigel

dann . . . 2500 Strich Kahlg

dann . . . 1500 Fuhr Shanht mit 2 Pferden

vor die Maurer.1400 fl

vor die Handlanger. 470 fl

Christoff Dintzenhoffer, Burger vnd Baw Mayster m. p.

Bukowina

Die Holzkirche in Bossancze

Obzwar dieses südöstlich von Suczawa nächst
der rumänischen Grenze gelegene Kirchlein in
seiner Anlage im allgemeinen mit den griechisch-

orientalischen Dorfkirchen der Bukowina aus dem
XVIII. Jh. ziemlich genau übereinstimmt und
auch in seinen bescheidenen Dimensionen das
Mittelmaß durchaus nicht überschreitet, verdient
es dennoch besondere Beachtung, weil es durch
die ungewöhnliche Anbringung eines Glocken -
turmesüberdemPronaosund durch die allerdings erst
einige Zeit nach der Entstehung hinzugekommene
Vorhalle ein besonders malerisches Außere ge-
wonnen hat.

Die Vorhalle v ist, wie der Grundriß Fig. 42
zeigt, der an der Südseite angeordneten Eingangs-
türe vorgelagert. Ihr Dach wird von sieben auf
Bruchsteinsockel ruhenden Holzsäulen getragen,
deren hölzerne Bänder bogenartig ausgeschweift
sind. (Vgl. auch den Querschnitt des Pronaos
Fig. 43 und die Außenansicht Fig. 45). Das zwischen
die Säulen eingebaute Parapet besteht aus ver-
zierten, stehenden Brettchen. Zur Fußbodenhöhe
der Vorhalle führt eine von sechs Stufen gebildete
Holzstiege empor.

Das Gotteshaus teilt sich in den Pronaos (p),
den Naos (n) und den Altarraum mit dem Altar-
tische (a). Pronaos und Naos scheidet eine offene
hölzerne Säulenstellung (s), während Altarraum
I und Naos durch die typische dreitürige Ikono-
stasis oder Bilderwand (i) getrennt sind. Außen
läuft der West- und Nordwand des Pronaos und der
 
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