Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Österreich / Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale [Editor]
Jahrbuch der K. K. Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale — N.F. 2.1904

DOI issue:
Nr. 2
DOI article:
Kunsttopographische Notizen
DOI article:
Romstorfer, Karl A.: Die Holzkirche in Bossancze
DOI article:
Romstorfer, Karl A.: Das ehemalige Klosterkirchlein Calugaritza
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.29296#0292

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
233

K. A. Romstorb'ER Das ehemalige Klosterkirchlein Calugaritza

234

7282 (der alten Zeitrechnung', d. i. 1774 n. Chr.
Geburt), zur Zeit als in Suczawa als Verweser
(Markar) . . . aus Woronetz war. Baumeister waren
Cyrill Ungurean und Creciun Kasak aus Uide-
stie1), 1774.“

Fig. 45 Holzkirche in Bossancze. Außenansicht

Die große Seelenzahl (5000) des Pfarrsprengels
von Bossancze machte einen Neubau nötig, der
gegenwärtig (Fig. 45 rechts) aus Ziegeln im mol-
dauisch-byzantinischen Stile ausgeführt wird. Nach
seiner Fertigstellung soll das alte im vorstehenden
beschriebene Holzkirchlein in unverändertem Zu-
stande in eine kleinere Dorfgemeinde übertragen
werden und so seinem Zwecke noch weiter er-
halten bleiben. Konservator K. A. Romstorfer

Das ehemalige Klosterkirchlein
Calugaritza

Zwischen der alten ehemals bischöflichen Stadt
Radautz und dem Kloster Suczawitza liegt die
Ortschaft Calugaritza, die gegenwärtig eine Atti-
nenz der Nachbarpfarre Unter-Horodnik bildet.
Wie schon der Name besagt — Caluger = Mönch,
Calugaritza = Nonne — verdankt der Ort sein
Entstehen einem Nonnenklösterchen, das hier, einst
wohl in tiefster Waldeinsamkeit in der Nähe eines

x) Uidestie liegt südöstlich und in der Nähe von
Bossancze.

wasserreichen Bächleins, gelegen war, und nach
dem Schematismus der bukow. gr.-orth. Archiepis-
kopal-Diözese schon zu Ende des XIV. Jh. bestan-
den haben soll; das Holzkirchlein wäre nach der
gleichen Quelle im Jahre 1591 erbaut worden.

Fig. 46 Holzkirche zu Calugaritza. Grundriß

Heute bezeichnet nur noch ein großes, in jüngerer
Zeit erneuertes Steinkreuz die Stelle, wo einst
das nun längst verschwundene Kloster gestanden
war. Nach einer Mitteilung des gr.-orth. Orts-
pfarrers wäre die ursprüngliche Kirche um das
Jahr 1690 von den Tataren verwüstet und in diesem
Zustande um das Jahr 1710 auf den jetzigen Stand-
platz übertragen worden. Hier diente sie bis zum

Fig. 47 Holzkirche zu Calugaritza. Querschnitt durch den
Naos mit Ansicht gegen den Pronaos
 
Annotationen