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Österreich / Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale [Editor]
Jahrbuch der K. K. Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale — N.F. 2.1904

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Nr. 2
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Kunsttopographische Notizen
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Schulz, Wenzel: Der Bau der Piaristenkirche in Leitomischel in den Jahren 1714-1730
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Schulz, Wenzel: Ein Kirchenbauüberschlag von Christof Dintzenhofer
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https://doi.org/10.11588/diglit.29296#0289

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227

W. Schulz Ein Kirchenbauüberschlag von Christof Dintzenhofer

228

Stuccateur Anton Ricka 1719 288 fl.— kr.

Maurer 1714—1727.6852 „ 4 „

Hilfsarbeiter 1714—1727 neben

29.297 Pfund 16 Loth Brod 2813 „ 23 „ 2 d.

Steinbrecher 1714—1723 . . . 1791 „ 57 „ — „

Blossdorfer und Wamberger

Steinmetz 1718—1724 . . . 1191 „ 18 „ — „
AbtsdorferSteinmetz 1714—1726 1986 „ 45 „ — „
Kalkbrenner 1714—1723 . . . 2982 „ 58 „ — „

Ziegeldecker 1718—1726 ... 125 „ 13 „2 „

Zimmerleute 1714—1726 ... 1118 „ 4 „ 3 „

Tischler 1714—1726 . . 1 . . 135° » 57 «3 n

Blei und Eisen 1716. 55 „ 20 „ 3 „

Flaschner und Klempfner 1719

bis 1726. 177 „ 28 „ 3 „

Schlosser 1714—1728 . . . . 811 „ 15 „ 4*/2 „

Glaser 1719—1726. 744 „ 46 „ — „

Draxler 1719—1723. 29 „ 34 „ — „

Töpfer 1722. 12 „ — „ — „

Mahler 171g —1726. 580 „ 44 „ — „

Stafirer 1728—1730.3745 „ 54 „ — „

Thurmknöpfe 1722. 517 „ 42 „ — „

Marienschein 1726 214 „ 30 „ —- „

Verschiedenes 1714—1726 . . 1364 „ 58 „ 4V2 »

also neben M. Brauns Viktualien
und 29.297 Pfund 16 Loth Brot

zusammen 33.967 fl. 21 kr. 1 d.

zerstört. Der Schaden wurde auf 596.191 fl. 26x/2 kr.
abgeschätzt.

Nach der „beiläufigen Abschätzung“, welche
P. Gilbertus a s. Leopoldo, Rektor des Piaristen-
kollegiums zu Leitomischel, am 17. Oktober 1775
vorlegte, wurden an der neuen Kirche folgende
Teile vernichtet: das ganze Kirchendach, der ganze
Dachstuhl, vier Türme (zwei mit Blech, zwei mit
Schindeln bedeckt), zwei Glocken mit Glocken-
stühlen (i6oofl.),vier Oratoria, die Galerie,34 Fenster
(1760 fl.), der hohe Altar, drei große Statuen, ein
romanisches Altarblatt auf dem hohen Altar (7000 fh),
der Altar St. Venceslai, das Altärlein St. Mansueti
mit einem pretiosen Bilde der Mutter Gottes (120 fl.),
in der iöfüßigen Orgel von 32 Mutationen alle
Pfeifen zerschmolzen (1900 fl.), die ganze Bruder-
schaftsbibliothek (700 fl.), verschiedene Gewänder
und andere innere Einrichtung. Den Schaden,
welchen die Kirche durch das Feuer erlitten hatte,
hat das Kollegium mit 43.591 fl. r. ausgewiesen.

Die Restaurierung der abgebrannten Gebäude
wurde von dem damaligen Besitzer der Herrschaft
Leitomischel, dem Grafen Georg Christian von
Waldstein und Wartenberg, dem Fürst Karl Liech-
tensteinschen Baumeister Johann Christof Fa-
biclr, ikrchitekten in Mährisch-Kromau, an ver-
traut, ging aber bei dem durch unausgesetzte Un-


In diesen 33.967 fl. 21 kr. 1 d. des
ganzen Bauaufwandes sind aber Holz, Stein
und Ziegel nicht einbegriffen. Diese Mate-
rialien schenkte wahrscheinlich Graf Franz
Wenzel von Trautmannsdorf aus den Vor-
räten seiner Herrschaft.

Die neue Piaristenkirche zu Leitomischel,
welche, wie wir aus den Rechnungen soeben
gesehen haben, im Frühjahre des J. 1730 in ihrer
ganzen Pracht vollständig fertig dastand, diente
nicht lang*e ihrem erhabenen Zwecke. Am 8. Sep-
tember 1775 um 1 Uhr Nachmittags brach in
einem Häuschen auf der Oberen Vorstadt ein
Feuer aus, das sich bei dem gerade herrschenden
Sturmwinde mit unaufhaltsamer Schnelligkeit aus-
breitete. Die ganze Stadt samt dem Rathause und
der Dekanalkirche, das gräfliche Schloß und das
Piaristenkollegium mit der neuen herrlichen Kirche
wurden ein Raub der Flammen. Über 44 Personen
fanden dabei ihren Tod, und 350 Gebäude wurden

glücksfälle geschwächten Stande der gräflichen
Finanzen nur sehr langsam vorwärts.

Archivar Wenzel Schulz.

Ein Kirchenbauüberschlag
von Christof Dintzenhofer

Im Archive des Museums des Königreiches
Böhmen in Prag befindet sich nachfolgender, von
Christof Dintzenhofer eigenhändig geschriebener
Bauvoranschlag für die Kirche von Hoch-Weseli
bei Bydzow, dem aber das Datum fehlt:

Auf Dlohe Wehselii. Spetification vber die
Kürchen zu Höchen Wesehlii, wan sie sohlte ge-
 
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