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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 14.1899

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Petersen, Eugen: Caele Vibenna und Mastarna: (zu Jahrbuch 1897 S. 57 ff.)
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https://doi.org/10.11588/diglit.41309#0056
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Petersen, Caele Vibenna und Mastarna.


Diesem, wie er, vielleicht etwas zu hoch
hinaufgehend, nachgewiesen, noch
dem vierten Jahrhundert angehörigen
Gemälde entnimmt Körte die That-
> ' Sache, »dafs ein etruskisches Heer
unter Macstrna die Stadt Rom mit
stürmender Hand . . . genommen . . .
habe«. Das ist nicht richtig. Es ist
aus den verschiedenen Stellungen der
Überfallenen und ihrer eigenthümlichen
Bekleidung völlig klar, dafs sie gelegen
hatten in ihre Mäntel eingehüllt. Ganz
augenscheinlich ist es, dafs alle vier
von rechts nach links in fortschreiten-
dem Übergang vom Schlaf zum Er-
wachen und Sicherheben dargestellt
sind. Sie hatten also geschlafen,
während ihr Gefangener mit gefesselten
Händen dastand. Obgleich man nichts
davon sieht, möchte man denken, dafs
N er auch an irgend etwas gefesselt ge-
M £ wesen sei. Nachts also, wie den Cacus,
überfallen hier Avle Vipinas und
Macstrna mit ihren Freunden den
Tarchn und seine Leute, die so, neben
einem Gefangenen biwakierend, natür-
lich nicht in Rom gedacht werden
können, sondern nur auf dem Rück-
wege dahin, nach einem glücklichen
Tage, bei welchem sie Caile Vipinas
gefangen nahmen, wenn nicht gar
noch auf dem Kampfplatz selbst.
Diese, wie mir scheint, an sich
schon hinlänglich sichere Erklärung
des Bildes erhält Bestätigung, von wo-
her man sie kaum erwartet. In diesem
Jahrbuch 1889 S. 263 hat Heydemann
H das Bild eines Kraters von Ruvo ab-
gebildet (a), das er, trotz wohl be-
merkter Abweichungen, doch auf Ilias
XXI 26ff. und 49ff. glaubte beziehen
zu müssen. Der Gefesselte links sei
 
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