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DER AUGUSTUSTEMPEL AUF PHILAE.
Im Herbst 1902 wurde
der künstliche See hinter dem
Stauwerk von Assuan zum ersten
Male gefüllt, und so die Insel
Philae mit ihren Tempeln unter
Wasser gesetzt. Wie lange die
ehrwürdigen Bauten dieses einst
so herrlichen Eilandes eine solche
Behandlung vertragen werden,
wird verschieden beurteilt. Die
größeren, höher gelegenen, deren
Fuß nur vom Wasser erreicht
wird, sind natürlich im Augen¬
blick noch nicht gefährdet,
kleinere aber, namentlich die
auf dem tiefliegenden Nord¬
ende der Insel, sind heute schon
als verloren zu betrachten, unter
ihnen auch der Tempel des
Augustus.
Es ist daher jetzt wohl der Zeitpunkt gekommen, das zu veröffentlichen, was
ich von diesem Bauwerk im Winter 1895/6 habe aufnehmen können. Die Königlich
Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin hatte, einer Anregung der
ägyptischen Regierung folgend, mich damals nach Philae entsandt, um während
der von ägyptischer Seite auf der Insel vorgenommenen Ausgrabungen die Tempel-
bauten daselbst in Hinblick auf die beabsichtigte, jetzt ausgeführte Anlage des großen
Stauwerks auf ihre Standsicherheit zu untersuchen \
Soweit es anging, wurde dabei außerdem auch eine eingehendere bau-
geschichtliche Untersuchung einzelner Gebäude der Insel vorgenommen, eine um-

Hierzu Tafel 3 — 5.

Abb. 1.

Der Augustustempel auf Philae (rekonstruiert).


’) S. Sitzungsber. d. Kgl. Pr. Akad. d. W. 1896, S. 1199 ff. und 1898, S. 291fr.
Jahrbuch des archäologischen Instituts XVIII. 7
 
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