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Bethe, Die antiken Terenz-Illustrationen.

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daß auf einem Vasenbilde in St. Petersburg (No. 1206, abgebildet Monumenti dell'1 Inst.
VI und VII, Taf. 12), das zweifellos das Exzerpt aus einer ähnlichen Darstellung
des Leukippidenraubes ist, sich die fast gleiche Gruppe des das Mädchen verfolgenden
Dioskuren wiederfindet (vorstehend auf Seite 92 wiederholt; vgl. ferner Antiquites
du Bosphore Cimmer, Taf. 79, 17; 83, ia).
Von demselben Friese, obschon nicht von der gleichen Darstellung könnte
ein Relief aus Catajo (Dütschke, Antike Bildwerke in Oberitalien, Band V, No. 472,
photogr. in Arndts Einzelaufnahmen, Ser. 1, No. 34) herrühren, zu dem, wie E. Löwy
vermutete, auch ein Relieffragment derselben Sammlung (Dütschke, No. 534) gehörte.
Beide Stücke sind jetzt in Österreich, aber vorläufig nicht zugänglich. Die Dar-
stellung der ersteren wurde von Filippo Aurelio Visconti (Documenti inediti per
servire alla Storia dei Musei dlItalia, vol. III (1880), p. 36, n. 1066) und Cavedoni
auf Szenen der Iliupersis gedeutet. Die Gruppe rechts, dann Ajas und Kassandra,
findet sich genau entsprechend auf dem Bruchstücke eines Reliefs, das die neuen
Ausgrabungen in Ephesos zu Tage gefördert haben (jetzt im kunsthistorischen Hof-
museum in Wien). Die erstgenannte Platte aus Catajo stimmt mit den Giustiniani-
schen Reliefs in den Maßen genau überein; sie ist ferner aus parischem Marmor und
ihr Relief ladet nur um weniges mehr (bis 0,045) aus als an jenen. Bei aller Ver-
wandtschaft dürfte sie aber in Stil und Komposition mit den hier abgebildeten Bild-
werken nicht in dem Grade identisch sein, um jeden Zweifel an die Zusammen-
gehörigkeit auszuschließen.
Wien. Robert von Schneider.

DIE ANTIKEN TERENZ-ILLUSTRATIONEN.
In mehreren Handschriften sind zahlreiche Illustrationen zu den sechs
Komödien des Terenz überliefert. Aber sie sind immer noch so gut wie unbe-
kannt. Merkwürdig. Denn wenigstens Proben von ihnen sind durch Wieselers
ebenso nützliches wie häßliches Buch »Theatergebäude und Denkmäler des Bühnen-
wesens bei Griechen und Römern« seit 1851 weit verbreitet; und ihre antike Her-
kunft, ihre Genauigkeit in Wiedergabe des Kostüms wie der Gesten sind durch
Wieselers und Leos (Rhein. Mus. 1883, Bd. 38, S. 335ff·) sorgfältige Ausführungen
längst sichergestellt. Allerdings mangelten Sammlung und Übersicht der vor-
handenen Kopien und zuverlässige Reproduktionen.
Beides ist jetzt geleistet. Der rühmlichst bekannte Verlag von A. W. Sijthoff
in Leiden hat in der Reihe der unter der bewährten Leitung des Herrn Dr. S. G.
de Vries erscheinenden ·$> Codices Graeci et Latim photographice depicti«. eine dieser
illustierten Terenzhandschriften den Ambrosianus H, 75 infer. (F) in ausgezeichneten,
das Original fast ersetzenden Phototypien herausgegeben, und demnächst wird der
 
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