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B. Schulz, Die Porta aurea zu Spalato.

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Die Monumente von Ghirza gehören anscheinend alle schon der römischen
Kaiserzeit an, welche unter Septimius Severus, der eben hier in Leptis zu Hause war,,
mit besonderem Glanz einsetzt. Die besonderen Beziehungen dieses afrikanischen
Kaisers zu Ägypten, Alexandria und speziell auch dem Alexander - Kult wurden
oben schon berührt. Es wäre nicht zu verwundern, wenn gerade damals auch
in der Tripolis alexandrinisches Kolorit stärker hervorgetreten wäre.
Auch aus Petra endlich scheint ein Echo dieser alexandrinischen Peristylheroa zu
kommen. So güt es irgend ging, ist da der Typus auf die dort übliche Weise der
Felsfassaden angewandt worden: ich meine das sog. Urnengrab Brünnow-Doma-
szewski, Arabia Petraea I 176 ff. und 393 ff. (n. 772), eines der eigenartigsten und
eindrucksvollsten Monumente dort. Vom Peristyl ist noch rechts und links die
seitliche Einfassung beibehalten, aus deren Mitte die Front des »Grabtempels« in so
mächtiger Hoheit hervortritt, daß man an den παμμεγέθης ναός der Soteren in
Alexandria erinnert werden kann. Dalman (Petra S. 326) sagt von diesem Urnen-
grabe mit Recht, daß »dem Erbauer die Idee eines Heiligtums vorgeschwebt haben
dürfte«. Es ist vermutlich eben beides gewesen, d. h. ein Heroon, ein fürstlicher
Grabtempel in hellenistischem Sinne.
Freiburg i. Br. FI. T h i e r s c h.

DIE PORTA AUREA ZU SPALATO.

In den Jahresheften
des Österreichischen Archäo-
logischen Instituts XII 1909,
340 ff. gibt G. Niemann eine
Kritik meines in diesem
Jahrbuch XXIV 1909, 40ff.
veröffentlichten Erklärungs-
versuchs der Porta aurea zu
Spalato, die meinerseits eine
Berichtigung erfordert.
G. Niemann meint, ich
betrachte die beiden Halb-
kuppelnischen neben dem
Torbogen der Porta aurea
als unvollständig erhalten
in dem Sinne, als seien sie
über ihren jetzigen Bestand
hinaus einst fertig gewesen
und dann verstümmelt wor-
den. Davon, daß dies nicht
möglich ist, hatte ich mich

Abb. 1. Von einer Conche in Baalbek.


Jahrbuch des archäologischen Instituts XXV.

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